Nahost

Erdogan-Sprecher: Unsere Artillerie zwang syrische Regierungsmiliz zum Rückzug aus Afrin

Ein syrischer Militärkonvoi der Nationalen Verteidigungskräfte, der versuchte, Afrin zur Unterstützung der YPG zu erreichen, wurde von türkischer Artillerie beschossen und zum Rückzug gezwungen. Jeder weitere Versuch würde "sehr ernste Folgen" haben.
Erdogan-Sprecher: Unsere Artillerie zwang syrische Regierungsmiliz zum Rückzug aus Afrin Quelle: Reuters

Der Versuch wurde am Dienstag vereitelt, sagte Ibrahim Kalin, Sprecher des türkischen Präsidenten, und warnte mehrmals davor, dass weitere Schritte zu "sehr ernsten Folgen" führen würden.

Die Erklärung bestätigt frühere türkische Medienberichte über den Rückzug des Konvois aus dem Kurden-Kanton Afrin, das Ankara im Rahmen seiner Operation "Olivenzweig" gegen kurdische Milizen in Syrien ins Visier genommen hat. Am Dienstag tauchten Aufnahmen auf, die einen Konvoi von Kämpfern zeigen, die syrische Flaggen schwenken und sich auf die Konfliktzone zubewegen. 

Das Ziel der syrischen paramilitärischen Einheiten, Nationale Verteidigungskräfte, kurz NDF, war es, den Vorstoß pro-türkischer Rebellen und der türkischen Armee gegen die YPG in Afrin zu stoppen.

"Jeder Schritt zum Wohle der PYD/PKK in Afrin wird als terroristischer Akt gewertet und die Verantwortlichen werden ein legitimes Ziel sein", sagte Kalin während einer Pressekonferenz am Mittwoch, wie von der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zitiert.

Am Dienstagabend verbreiteten YPG-nahe Aktivisten in den sozialen Medien Videomaterial, das die Ankunft von NDF-Einheiten in Afrin-Stadt beweisen soll.

Wir stehen in Kontakt mit der syrischen Armee, den Behörden in Afrin und den kurdischen Selbstverteidigungseinheiten (YPG). Die Truppen, die [nach Afrin] geschickt werden, werden von der syrischen Regierung, vom Kommando der syrischen Armee geleitet. Erdogan erwies sich heute als schlechter Straßenpolizist und sagte, dass er die Bewegung der syrischen Streitkräfte, die auf dem Weg nach Afrika waren, gestoppt habe. Diese Worte sind falsch, die Kräfte sind bereits in Afrin", so YPG-Sprecher Reizan Hedu am Dienstag.

Regierungsnahe syrische Analysten erwarten indes, dass anstatt der paramilitärischen Einheit über kurz oder lang die syrische Armee als reguläre Einheit in Afrin einrücken wird. Eine Hauptvorbedingung an die YPG für diesen Schritt sei aber die komplette Niederlegung ihrer Waffen und die Übergabe der militärischen Positionen an Damaskus. Bislang seien die YPG im Gegenzug für Schutz aus Damaskus zu diesem Schritt nicht bereits gewesen, erklärten syrische Experten RT Deutsch.

Die eine Sache, die klar ist, ist die Entschlossenheit der syrischen Regierung, jeden letzten Kilometer syrischen Hoheitsgebiets zurückzuerobern, das ist die wahre Geschichte hier", sagte Peter Ford, ehemaliger britischer Botschafter in Syrien, am Dienstag im Gespräch mit Radio Sputnik.

"Was die syrische Regierung in Afrin tut, ist, den Kurden eine Lektion zu erteilen", stellte Ford abschließend fest.

Berichte der syrischen Regierung über die Rettung der Kurden sind aus US-Perspektive interessant, weil Washington die Kurden als Gegengewicht zur syrischen Regierung und zum iranischen Einfluss im Allgemeinen sieht", kommentierte Max Abrahms von der renommierten US-amerikanischen Denkfabrik "Council of Foreign Relations" über Twitter am Sonntag.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.