Nahost

Israel ordnet Evakuierung von al-Schifa-Krankenhaus "binnen einer Stunde" an

Israelische Soldaten haben während eines Einsatzes im al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen über einen Lautsprecher die Evakuierung der Einrichtung "binnen einer Stunde" angeordnet. Laut UNO befinden sich noch rund 2.300 Patienten, Verletzte und Vertriebene in dem Krankenhaus.
Israel ordnet Evakuierung von al-Schifa-Krankenhaus "binnen einer Stunde" anQuelle: AFP © Israelische Armee/AFP

Die israelische Armee hat am Samstag die Evakuierung des al-Schifa-Krankenhauses "binnen einer Stunde" angeordnet. Der Krankenhausleiter Mohammed Abu Salmija wurde angewiesen, Patienten, Verletzte, Vertriebene und medizinisches Personal in Sicherheit zu bringen, berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am heutigen Samstag. Laut UNO befinden sich derzeit rund 2.300 Patienten, Verletzte und Vertriebene in dem Krankenhaus in Gaza-Stadt.

Israel rief die Palästinenser in der südlichen Stadt Chan Junis im Gazastreifen zudem erneut auf, die Stadt zu verlassen und sich in Richtung Westen in Sicherheit zu bringen. Dort befänden sich auch Verteilungszentren für humanitäre Hilfe.

"Wir fordern die Menschen zum Gehen auf. Ich weiß, dass es für viele von ihnen nicht leicht ist, aber wir wollen nicht, dass Zivilisten ins Kreuzfeuer geraten", sagte Mark Regev, ein Berater des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, im US-Fernsehsender MSNBC. Chan Junis im Süden des Gazastreifens hat mehr als 400.000 Einwohner. In den vergangenen Wochen sind zudem Hunderttausende Palästinenser aus dem umkämpften Norden in den Süden geflohen.

Nach Angaben eines palästinensischen Krankenhausdirektors wurden bei einem Luftangriff auf Chan Junis im Süden des Gazastreifens 26 Menschen getötet. Bei dem Angriff auf drei Wohngebäude im Stadtteil Hamad seien zudem 23 Menschen schwer verletzt worden, teilte der Leiter des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis der Nachrichtenagentur AFP mit.

Die israelischen Streitkräfte fanden eigenen Angaben zufolge in einem Kindergarten und einer Volksschule im Gazastreifen Waffen und Munition. Bei dem Einsatz im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens seien Panzerbüchsen, Mörsergranaten und andere Waffen sichergestellt worden, teilte das Militär heute auf der Nachrichtenplattform X (früher Twitter) mit.

Bei einem Angriff auf das Flüchtlingslager Balata im nördlichen Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds fünf Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden. Die Verwaltung des Lagers in Nablus teilte mit, ein Luftangriff habe in der Nacht das örtliche Hauptquartier der Fatah-Bewegung in dem Lager getroffen. Das israelische Militär erklärte, es prüfe die Berichte.

Augenzeugen sagten gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass der Angriff von einer Drohne ausgegangen sei – die Angaben konnten nicht bestätigt werden. Im Flüchtlingslager Balata leben etwa 24.000 Menschen.

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