Nahost

Israel erwägt Invasion des südlichen Gazastreifens

Die Zeitung Jerusalem Post hat von der Debatte in Israel über die Invasion des südlichen Gazastreifens erfahren. Es geht um die Frage, ob die israelischen Behörden vor dem Einmarsch in den südlichen Gazastreifen ein Geiselabkommen mit der Hamas abwarten sollten.
Israel erwägt Invasion des südlichen GazastreifensQuelle: Gettyimages.ru © Majdi Fathi/NurPhoto

Israelische Verteidigungskräfte (IDF) und die Regierung diskutieren derzeit über eine Invasion des südlichen Gazastreifens, wie die Nachrichtenagentur Jerusalem Post (JP) berichtete. Militärs und Beamte seien mit der Frage konfrontiert, ob sie ein vorläufiges Geiselabkommen abwarten sollten, bevor sie mit dem Angriff starten.

Die Verhandlungen über die Bedingungen eines solchen Abkommens seien im Gange, was zum Pausieren der Kämpfe führen könnte, so JP. Jetzt, da die IDF einen Großteil des nördlichen Teils des Streifens kontrolliert, gebe es einen "einzigartigen Wendepunkt" für eine solche Pause, da Kämpfe im südlichen Teil der Region die Beteiligung einer großen Anzahl von Luft-, See- und Landstreitkräften erfordern würden, was eine Veränderung der Logistik bedinge.

Gaza-Stadt selbst liegt im Norden des Streifens. Der Süden, in dem sich unter anderem die Städte Chan Yunis und Rafah befinden, ist das Gebiet, in das Israel die Zivilbevölkerung zur Evakuierung berufen hatte. Die Grenze der Evakuierungszone verläuft südlich von Gaza-Stadt.

Etwa 240 Israelis werden von der Hamas als Geiseln gehalten. Wie der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu behauptete, seien die Zerstörung der Hamas und die Rückführung der von den Kämpfern gefangen gehaltenen Menschen zwei "heilige Missionen" Israels.

Zuvor hatte die Financial Times eine Quelle zitiert, wonach die IDF die Militäraktion nach der Einnahme des Al-Shifa-Krankenhauses im Westen von Gaza-Stadt möglicherweise unterbrechen werden. Danach werden die Truppen in das Zentrum und den Osten der Siedlung vorrücken.

Der Gesprächspartner der Zeitung gab auch Einzelheiten zu den Verhandlungen über die Freilassung einiger Geiseln bekannt: Ihm zufolge könnten bis zu 50 Geiseln gegen einige palästinensische Gefangene ausgetauscht werden, und die Vereinbarung sieht auch die Lieferung humanitärer Hilfe in den Sektor vor. Die Gespräche finden unter Beteiligung von Katar, den USA und Israel statt.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete außerdem, dass die Vereinbarung die Freilassung von 50 Geiseln im Gegenzug für eine dreitägige Waffenruhe und die Freilassung von palästinensischen Frauen und Kindern in israelischen Gefängnissen beinhalten könnte. Die Washington Post schrieb, dass der Waffenstillstand gegebenenfalls bis zu fünf Tagen dauern könnte.

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