Nahost

Inmitten des Ukraine-Konflikts: Biden stuft Katar als "wichtigen Nicht-NATO-Verbündeten" ein

Katar bekommt angesichts des Konflikts um die Ukraine eine Schlüsselrolle in den Plänen der USA, da der Golfstaat zu den größten Produzenten von Flüssiggas zählt. US-Präsident Biden ernennt nun Katar zum "wichtigen Nicht-NATO-Verbündeten" der Vereinigten Staaten.
Inmitten des Ukraine-Konflikts: Biden stuft Katar als "wichtigen Nicht-NATO-Verbündeten" einQuelle: AFP © Nicholas Kamm

US-Präsident Biden erklärte am Montag Katar zum "wichtigen Nicht-NATO-Verbündeten" der Vereinigten Staaten, – eine Einstufung, die den Weg für eine stärkere Sicherheitskooperation in dem Golfstaat zu einem Zeitpunkt ebnet, in dem Westen im Zuge des Ukraine-Konfliktes Hilfe bei der Förderung der Erdgasversorgung in Europa sucht. 

Biden gab die Einstufung Katar als wichtigen Nicht-NATO-Verbündeten während eines Treffens mit dem Emir von Katar, Tamim Bin Hamad Al Thani, im Weißen Haus bekannt. "Ich finde, das ist lange überfällig", sagte er. Der US-Regierungschef soll nun dem US-Kongress mitteilen, dass die US-Regierung Katar zu einem wichtigen Nicht-NATO-Verbündeten ernennen wird.

Mit dieser Einstufung soll US-Regierung ihre "Dankbarkeit" für die Hilfe des Golfstaates bei der Evakuierung aus Afghanistan sowie der Beilegung des Israel-Hamas-Konflikts im jüngsten Gaza-Kriegs ausgedrückt haben. 

Nur 17 anderen Staaten wurde diese Einstufung als "wichtigen Nicht-NATO-Verbündeten" von US-Präsidenten zuerkannt. Der ehemalige Präsident Donald Trump verlieh Brasilien 2019 den Status. Die Einstufung eines Landes als "wichtigen Nicht-NATO-Verbündeten garantiert allerdings nicht, dass die USA diesen Staat im Falle eines Angriffs verteidigen werden".

Der neue Schritt der US-Regierung könnte bei Katars Versuch hilfreich sein, die US-Genehmigung für einen Verkauf von MQ-9 Reaper-Drohnen im Wert von mehr als 500 Millionen US-Dollar zu erhalten. Der Antrag schwelt seit 2020, als Trump noch im Amt war. Unter der Trump-Administration verschlechterten sich die diplomatischen Beziehungen zwischen USA und Katar. Trump unterstützte eine 2017 von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und Ägypten verhängte Wirtschaftsblockade gegen Katar. Trump beschuldigte seinerzeit Katar auch, "Terrorismus" auf "sehr hohem Niveau" zu fördern. Er revidierte allerdings später seine Position zur Blockade gegen Katar. Saudi-Arabien warf Katar vor, die Muslimbruderschaft in der Region zu fördern.

Ein möglicher "Notfallplan" für den Fall, dass Russland Europa von seinen Gaslieferungen abschneiden sollte, war sehr wahrscheinlich das dringendste Thema auf der Tagesordnung, berichtet AP-Agentur. Im Vorfeld des Gipfeltreffens in Washington berichtete Financial Times, dass die USA Gespräche mit Katar führen wollten, um die Möglichkeit zu erörtern, europäische Staaten mit Flüssigerdgas (LNG) dieses Golfstaates zu beliefern, falls ein möglicher russischer "Einmarsch" in der Ukraine Engpässe verursachen sollte. Russland ist ein wichtiger Lieferant von Erdgas nach Europa. 

Die USA bereiten sich gemeinsam mit ihren Verbündeten auf eine mögliche Reduzierung russischer Gaslieferungen nach Europa im Falle einer Eskalation im Ukraine-Konflikt vor. Die Biden-Regierung erklärte bereits, dass USA sich bei diesen Bemühungen nicht nur auf "ein oder zwei" Lieferanten stützen. Dabei brauche Europa eine "Vielzahl von Quellen", um die mögliche Unterbrechung der russischen Gaslieferungen ausgleichen zu können, so ein hochrangiger Beamter der Biden-Regierung, der unter der Bedingung der Anonymität mit AP-Agentur sprach. Lieferanten in Australien – dem weltweit größten LNG-Lieferanten – sowie Italien, den Niederlanden, Norwegen und USA gehören zu Staaten, die Europa mit Flüssigerdgas (LNG) beliefern sollen, falls russisches Gas ausbleibt. 

Russland hat wiederholt erklärt, es habe nicht die Absicht, in die Ukraine einzumarschieren, obwohl die Biden-Regierung kürzlich warnte, dass eine Militäraktion "unmittelbar bevorstehen" könnte. Russland beschuldigte die USA und ihre Verbündeten, in der Ukraine-Krise "Kriegshysterie" zu schüren.

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