Nahost

Jemen: Huthis beschießen Saudi-Arabien mit ballistischen Raketen

Die Ansarollah griffen vom Jemen aus erneut Öl-Standorte in Saudi-Arabien an. Die Aramco-Anlage in Dhahran wurde Berichten zufolge aufgrund der Explosionen vorübergehend stillgelegt, Personal wurde evakuiert. In einer Erklärung bezeichnete US-Außenminister Blinken die Huthi-Operation als "völlig inakzeptabel".
Jemen: Huthis beschießen Saudi-Arabien mit ballistischen RaketenQuelle: Reuters © Mohammed Benmansour

Die Ansarollah attackierten vom Jemen aus erneut Öl-Standorte in Saudi-Arabien. Die als "Huthis" bekannte Bewegung erklärte am Sonntag, Aramco-Anlagen in Dammam und an weiteren Orten angegriffen zu haben. "Der erfolgreiche Einsatz habe sein Ziel erreicht", sagte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari.

Sari erklärte, dass die Operation auf strategische Einrichtungen und Militärstützpunkte Saudi-Arabiens abgezielt hatte, darunter Aramco-Einrichtungen in den Regionen Dschidda, Dschāzān und Nadschran, die mit fünf ballistischen Badr-Raketen und zwei Sammad-3-Drohnen beschossen worden waren. Er fügte hinzu, dass Aramco-Anlagen in Ra's Tanura in der Region Dammam im Osten Saudi-Arabiens ebenfalls mit acht Sammad-3-Drohnen und einer ballistischen Zulfiqar-Rakete angegriffen worden waren.

Das saudische Luftabwehrsystem fing nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Riad am Samstagabend drei ballistische Raketen und drei mit Sprengstoff beladene Drohnen ab.

Der Küstenort Dammam und die Nachbarstadt Dhahran sind wichtige Standorte der saudischen Ölindustrie, wo auch der Staatskonzern Aramco seinen Sitz hat. Die Aramco-Anlage in Dhahran wurde Berichten zufolge aufgrund der Explosionen, die durch den Raketenbeschuss der Ansarollah verursacht wurden, vorübergehend stillgelegt, Personal wurde evakuiert. Raketensplitter hätten zwei Kinder in der Nähe von Dammam im Osten des Landes verletzt und 14 Wohnhäuser leicht beschädigt, teilte der saudische Ministeriumssprecher Turki al-Maliki am Sonntag mit.

Die Ansarollah haben in den letzten Monaten ihre Vergeltungsangriffe auf Saudi-Arabien verstärkt. Die neue Huthi-Operation erfolgte, nachdem die Jemeniten Saudi-Arabien wiederholt gewarnt hatten, entweder den Krieg und die Belagerung des Landes einzustellen oder sich größeren und umfangreicheren Operationen zu stellen.

Inmitten der neuen Reihe von Huthi-Angriffen auf Saudi-Arabien wurde der schwedische Diplomat Hans Grundberg Nachfolger des Briten Martin Griffiths als UN-Vermittler für das Bürgerkriegsland Jemen. Das teilte UN-Generalsekretär António Guterres in New York mit. Grundberg gilt als Nahost-Experte und war zuvor EU-Botschafter im Jemen.

In einer Erklärung am Sonntag bezeichnete US-Außenminister Antony Blinken die jüngste Huthi-Operation als "völlig inakzeptabel" und sagte, solche Angriffe "bedrohen das Leben der Bewohner des Königreichs (Saudi-Arabien), darunter mehr als 70.000 US-Bürger".

"Wir fordern die Huthis erneut auf, sofort einem umfassenden Waffenstillstand zuzustimmen und diese grenzüberschreitenden Angriffe und Attacken innerhalb des Landes einzustellen, insbesondere ihre Offensive auf Ma'rib, die die humanitäre Krise verschärft und den Konflikt verlängert", heißt es in der Erklärung.

Die Ansarollah, die im vergangenen Jahr weitere Geländegewinne im Bürgerkrieg in Jemen erzielt hatten, starteten vor wenigen Monaten eine große Offensive auf die strategisch wichtige Stadt Ma'rib. Diese ist die letzte Hochburg der international anerkannten Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi im Norden und ist daher von enormer strategischer Bedeutung. Saudi-Arabien dürfte insofern alles daransetzen, den Fall von Ma'rib zu verhindern. Für Riad und US-Verbündete geht es dabei um alles oder nichts. Mit ihrer Großoffensive wollen die Ansarollah den Bürgerkrieg für sich entscheiden, der seit September 2014 tobt.

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