Asien

Kambodscha: 40 Jahre nach den Roten Khmer – Suche nach einem Neuanfang

Am 7. Januar erinnerte Kambodscha an den Sieg gegen die Roten Khmer. Der Premierminister würdigt den Tag als Kambodschas "zweiten Geburtstag". Bis heute kämpft das Land um einen Neuanfang. Heute blickt der südostasiatische Staat nach China.
Kambodscha: 40 Jahre nach den Roten Khmer – Suche nach einem NeuanfangQuelle: Reuters © Samrang Pring

Im Jahr 1975 kam der Terror nach Kambodscha, angeführt von Pol Pot, dem Führer der Roten Khmer (Khmer Rouge). Das Ziel der Roten Khmer war ein klassenloser Agrarstaat. Pol Pot, auch "Bruder Nr. 1" oder "Onkel Sekretär" genannt, war Mitglied einer kommunistischen Partei in Frankreich. Bei der Rückkehr in seine Heimat stieg er schnell in den Rängen der kommunistischen Bewegung. Die Roten Khmer stellten sich der US-gestützten rechten Regierung des damaligen Kambodscha entgegen. Viele schlossen sich ihnen an, wollten einen Neuanfang.

Doch bis zu drei Millionen Kambodschaner, ein Fünftel der damaligen Bevölkerung, starben durch Zwangsarbeit, Folter, Nahrungsentzug und Massenhinrichtungen. Die Opfer: Künstler, Intellektuelle, Akademiker, ethnische Vietnamesen, Cham Muslime und Angehörige der Mittelklasse. Die Stadtbevölkerung galt den Roten Khmer als Feind der Revolution. Sie wurden deportiert. Durch einen vietnamesischen Einmarsch wurden die Roten Khmer am 7. Januar 1979 entmachtet. 

Der kambodschanische Premierminister Hun Sen, der das Land seit nunmehr 33 Jahren regiert, sagte zum Jubiläum: 

Heute feiern wir diese Zeremonie, um die unvergessenen Erinnerungen der abscheulichsten Verbrechen der Gruppe Pol Pots wachzurufen. 

Auf das Ende der Herrschaft der Roten Khmer folgte ein Guerillakrieg. Von Thailand aus führte Pol Pot seinen Kampf weiter. Dieser richtete sich gegen die vietnamesische Besatzungsmacht in seiner Heimat. 

Erst im letzten November urteilte ein UN-Tribunal über zwei überlebende Anführer der Roten Khmer, dass sie sich des Genozids schuldig gemacht hätten. Pol Pot selbst entging zeitlebens einem Verfahren. Er starb 1998. Die Roten Khmer wurden vom Westen als Gegengewicht zum vietnamesischen Einfluss in Kambodscha gesehen. 

Heute blickt das südostasiatische Land nach China. Peking investiert in die Infrastruktur des Landes. Die Hälfte der kambodschanischen Bevölkerung ist heute unter 24 Jahre alt. Auffällig in Kambodscha ist die hohe Zahl an Diabetes-Patienten, die erst Ende 30 sind. Wissenschaftler führen diese auf die Zeit der Roten Khmer zurück. Das systematische Hungern der Eltern machte die Nachkommen krank.

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