Asien

Südkorea und USA: Uneinigkeit über Kostenübernahme für US-Militärpräsenz

Seit 1991 teilen sich Südkorea und die USA die Kosten für die Stationierung des US-Militärs. Derzeit befinden sich 28.500 US-Soldaten im Süden der Halbinsel. Die USA fordern, Seoul solle mehr Kosten übernehmen. Seoul fordert eine "angemessene" Übereinkunft.
Südkorea und USA: Uneinigkeit über Kostenübernahme für US-Militärpräsenz Quelle: Reuters © Kim Hong-ji

Die zweitägigen Verhandlungen finden vom 11. bis 12. April auf der südkoreanischen Insel Jeju statt. Das derzeitige Abkommen "Special Measures Agreement" zur Aufteilung der Militärkosten zwischen den USA und Südkorea läuft am 31. Dezember aus. Alle vier Jahre wird diese seit 1991 laufende Vereinbarung verlängert. Im Jahr 2014 zahlte Seoul 867 Millionen Dollar, seither stiegen die Kosten alljährlich an. Für dieses Jahr sollen sie rund 890 Millionen Dollar betragen. 

Der südkoreanische Außenministerin Kang Kyung-wha wies im Vorfeld der Konferenz darauf hin, dass ihr Land ein "Modellfall" für einen wahrhaftigen Verbündeten der USA ist. 

Von Trump angedrohter US-Truppenabzug ist derzeit vom Tisch

Die erste Runde der Verhandlungen wurde bereits im März auf Hawaii abgehalten. Washington fordert von den Partnern in Südkorea, mehr Kosten zu tragen. Kang machte auch den Standpunkt Südkoreas deutlich. Ihr Land wolle ein neues Abkommen bezüglich der Militärkostenteilung, welches "transparent und angemessen" ist.

Letztes Jahr sagte US-Präsident Donald Trump, dass die US-Verbündeten einen "fairen Anteil" an den Kosten für den militärischen Schutz durch die USA tragen sollten. Trump hatte während seines Wahlkampfs den Südkoreanern sogar damit gedroht, Truppen abzuziehen, sollten die Südkoreaner nicht mehr an Washington zahlen. 

Die Präsenz des US-Militärs wurde immer wieder mit der Bedrohung aus Nordkorea begründet. Seit den Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang gibt es jedoch eine langsame Annäherung zwischen Seoul und Pjöngjang. Auch sprach Kim Jong-un eine Einladung für Gespräche an Trump aus. Wann und wo es zu einem Treffen zwischen Trump und Kim Jong-un kommen könnte, ist bisher nicht bekannt.

Hoffnung auf weitere Entspannung zwischen Süd- und Nordkorea

Washington und Seoul wollen Nordkorea von ihrem Atomwaffenprogramm abbringen. Nordkorea erklärte sich jüngst diesbezüglich wieder gesprächsbereit. Erste bilaterale Gespräche zwischen Seoul und Pjöngjang schienen sich in erfolgversprechender Weise zu entwickeln. 

Auch Tokio wird den Ausgang der Gespräche bezüglich der Militärkosten genau mitverfolgen. In Japan sind mehr als 50.000 US-Soldaten stationiert. Der finanzielle Anteil am US-Militär in Japan wurde im japanischen Haushalt bis 2011 als "Omoiyari Yosan", wörtlich: Sympathie- oder Mitleids-Budget, bezeichnet. 

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