Asien

Nach 70 Jahren: Südkorea gedenkt des Massakers von Jeju zu Zeiten der US geführten Regierung

Vor dem Koreakrieg ereignete sich ein Massaker auf der südkoreanischen Jeju Insel, welchem rund 30.000 Menschen zum Opfer fielen. Das Militär, unter der US-geführten Regierung, machte Jagd auf vermeintliche Kommunisten. Erst 70 Jahre danach wird das Schweigen gebrochen.
Nach 70 Jahren: Südkorea gedenkt des Massakers von Jeju zu Zeiten der US geführten RegierungQuelle: Reuters © Kim Hong-Ji

Die Koreaner nennen das Massaker vor 70 Jahren, welches sich vor dem Koreakrieg ereignete, "Sa-Sam", was übersetzt das Datum des schwarzen Tags in der koreanischen Geschichte wiedergibt: der "3. April". Die Insel befindet sich 80 Kilometer von der südkoreanischen Küste im Süden des Landes entfernt. Viele Chinesen kennen die Geschichte, denn auf Jeju verbringen sie ihre Flitterwochen. Das Urlaubsidyll wird auch als Hawaii Koreas bezeichnet. Aber bei der Landung rollen die Flugzeuge der Touristen über die Massengräber, die sich unter dem Asphalt des Runway befinden. Erst 70 Jahre danach wird über das Massaker gesprochen. 

Im Jahr 1945 wurde Korea aufgeteilt. Im von den USA geführten Süden wurden Wahlen angeordnet, das imperialistische Japan war besiegt worden. Zwischen September 1945 bis August 1948 führte die US-Militärregierung das südliche Korea. 

Es gab viele Proteste aus unterschiedlichen politischen Richtungen, denn die Menschen einte der Grund zur Sorge, dass die Wahlen die Teilung ihres Landes manifestieren würden. Die USA unterstützten den Einsatz von Truppen gegen die Aufständischen. Am 3. April 1948 griffen 500 bis 700 Aufständische Polizeiposten auf Jeju an. Dieses Datum markiert für viele Geschichtsschreiber den Beginn des Korea-Krieges. Das offizielle Datum für den Kriegsbeginn ist der 25. Juni 1950, als Nordkorea Südkorea angriff. Auch Soldaten schlossen sich auf Jeju den Aufständischen an. Die Bevölkerung wurde zusammengetrieben, um die Gegner der neuen Ordnung ausfindig zu machen. 

Die Menschen suchten Schutz in den Höhlen der Vulkanberge. Diese wurden zu ihren Fallen. Granaten trafen die Menschen, Dörfer wurden niedergebrannt und tote Körper der Öffentlichkeit präsentiert. Moon Jae-in, südkoreanischer Präsident, sprach im Rahmen einer Gedenkveranstaltung auf der Insel über das lange Schweigen: 

Trotz der anhaltenden Tragödie und dem tiefen Schmerz, welcher viele Tränen vergießen ließ, wird der Frühling hier auf Jeju erblühen, wie späte Blüten, die in voller Blüte stehen. Ihr habt dieses Ereignis nicht vergessen. Wir werden die Zeit der Stille überwinden. 

Rund zehn Prozent der Insel-Bevölkerung wurden am 3. April 1948 getötet. Die Zahlen der Ermordeten schwanken zwischen 25.000 bis 30.000. Überlebende der Aufständischen gibt es keine. Ein paar gelang die Flucht nach Japan. Die Täter wurden nie für ihre Taten zur Verantwortung gezogen. 

Yang Jo-hoon, Leiter der Jeju 4-3 Friedensstiftung: 

Ich fühle, dass die US-Regierung sehr viel Verantwortung hierfür hatte, es geschah während der US-Militärregierung. Jetzt ist der Moment, die USA in Verantwortung zu nehmen. 

Die Militärregierung Seouls ordnete an, das Massaker totzuschweigen. Im Jahr 1960 wurde ein Denkmal zerstört. Der Autor eines Buches, welches sich mit den Morden an der Insel-Bevölkerung befasste, kam 1978 ins Gefängnis. Erstmalig setzte man sich 1987 mit dem Thema der blutigen Insel-Geschichte auseinander. Die Überlebenden der "Roten Insel" wurden als Kommunisten stigmatisiert und fanden keine Arbeit. Derzeit werden Unterschriften für eine Petition gesammelt, dass sich die südkoreanische Regierung im Falle des Massakers an Washington wendet. Eines der Denkmäler erinnert an die ermordeten Kinder.

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