Asien

China und Japan bemühen sich um Entspannung

Tokio und Peking haben vereinbart, einen militärischen Kommunikationskanal einzurichten, da sich die territorialen Streitigkeiten weiter aufschaukeln. Der direkte Draht soll voreilige Schritte auf beiden Seiten verhindern.
China und Japan bemühen sich um EntspannungQuelle: Reuters © Jason Lee

Während China und Japan ihren lang anhaltenden Streit über umstrittene Inseln im Ostchinesischen Meer fortsetzen, wollen Tokio und Peking nun eine direkte Kommunikationslinie einrichten, um die Beziehungen zu verbessern. Das teilten Vertreter des japanischen Verteidigungsministeriums mit.

Japans Verteidigungsminister Nobuo Kishi sagte am Montag nach einem Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Wei Fenghe vor Reportern, dass an dem neuen direkten Draht nun gearbeitet werde. Er betonte die Notwendigkeit eines Dialogs, um noch bestehende Meinungsverschiedenheiten zu überwinden. Kishi erklärte:

"Wir haben bestätigt, dass die baldige Einrichtung einer Hotline zwischen den japanischen und chinesischen Verteidigungsbehörden wichtig ist."

"Da es Probleme mit China gibt, müssen wir versuchen, eine offene Kommunikation zu führen, um den Austausch zu fördern und das gegenseitige Verständnis und Vertrauen zu stärken."

Es wird erwartet, dass der Kommunikationskanal im Laufe des kommenden Jahres in Betrieb genommen wird. Japanische Beamte teilten nach dem Treffen am Montag in einer Erklärung mit, dass dieser "so bald wie möglich" eingerichtet werden soll.

Das chinesische Verteidigungsministerium betonte unterdessen, dass es weiterhin die territoriale Souveränität sowie die maritimen Rechte und Interessen Chinas verteidigen werde, insbesondere im Hinblick auf die umstrittenen Diaoyu-Inseln. Wei betonte, die beiden Länder sollten die Risiken "gemeinsam bewältigen und kontrollieren" und sich um die Erhaltung der Stabilität im Ostchinesischen Meer bemühen.

Zu der Vereinbarung, die angeblich auf den Abbau von Spannungen in der Region abzielt, kam es nur wenige Wochen nach Übungen der japanischen Streitkräfte, die auf eine hypothetische Invasion der umstrittenen unbewohnten Inseln durch China ausgerichtet waren. Am Montag äußerte Kishi "große Besorgnis" über die jüngsten Bewegungen von Schiffen der chinesischen Küstenwache in den Gewässern vor den umstrittenen Inseln.

Als enger Verbündeter Washingtons hat Tokio Anfang des Monats Vorschlag der USA zur gemeinsamen Verteidigung Taiwans im Falle eines chinesischen Angriffs unterzeichnet. Eine Entscheidung, die Peking, das die Inseln als Teil seines eigenen Territoriums betrachtet, sicherlich verärgern wird.

Obwohl China jegliche Invasionspläne dementierte, verbreiteten die Vereinigten Staaten wiederholt Panik über einen sich anbahnenden Angriff. Einige Vertreter der US-Regierung forderten, die Unterstützung für Taiwan zu verstärken, unter anderem durch neue Waffenverkäufe und die Ausbildung von Guerillakräften, um einen Angriff Chinas abwehren zu können.

Mehr zum Thema - Japan schließt sich dem US-geführten diplomatischen Boykott der Olympischen Spiele in Peking an

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