Asien

Japanische Medien: Metallpartikel in kontaminierten Moderna-Impfdosen

Bei einer Verunreinigung, die in einer Charge des nach Japan gelieferten COVID-19-Impfstoffs von Moderna gefunden worden war, handelt es sich vermutlich um Metallteilchen. Das berichtete der japanische Rundfunksender NHK unter Berufung auf Quellen im Gesundheitsministerium.
Japanische Medien: Metallpartikel in kontaminierten Moderna-ImpfdosenQuelle: Reuters © Rodrigo Reyes Marin/Pool via REUTERS

In der kontaminierten Charge des COVID-19-Impfstoffs von Moderna in Japan wurden einem Medienbericht zufolge womöglich Metallpartikel gefunden. Die Partikel reagierten auf Magnete, weshalb man vermute, dass sie metallisch seien, berichtete der japanische Sender nHK am Freitag. Ein Beamter des Gesundheitsministeriums erklärte dagegen, die Zusammensetzung des Schadstoffs sei nicht bestätigt worden, und es sei unklar, ob es sich um eine Verunreinigung handele. Moderna sprach von "Partikeln", die kein Problem für die Sicherheit oder Wirksamkeit darstellten.

Japan hatte am Montag 1,63 Millionen Dosen des Moderna-Impfstoffs wegen Berichten über Verunreinigungen in einigen Ampullen aus dem Verkehr gezogen und von einer reinen Vorsichtsmaßnahme gesprochen. Die beanstandete Charge umfasst 565.400 Impfdosen, es wurden zudem zwei angrenzende Chargen sicherheitshalber vom Markt genommen.


Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft, ob auch Lieferungen an die EU betroffen sein könnten. Japanischen Medien zufolge wurden alle drei betroffenen Chargen etwa zeitgleich in Spanien produziert.

Das in Japan für die Verteilung des Moderna-Vakzins zuständige Pharmaunternehmen Takeda hatte zuvor mitgeteilt, mehrere Impfzentren im Land hätten "fremde Substanzen" in noch ungeöffneten Impfstoffampullen festgestellt. In Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium sei somit entschieden worden, die Impfdosen von drei ganzen Chargen nicht mehr zu verwenden. Takeda teilte weiter mit, der US-Hersteller Moderna sei verständigt und um eine "dringliche Untersuchung" gebeten worden. Berichte über gesundheitliche Probleme als Folge der beanstandeten Substanzen wurden demnach bislang nicht gemeldet. Das japanische Gesundheitsministerium will nun mit Takeda daran arbeiten, Ersatzimpfdosen zu organisieren. Die verunreinigten Substanzen seien in 39 ungeöffneten Ampullen in acht unterschiedlichen Impfzentren in Japan entdeckt worden, berichtete NHK.

Das spanische Pharmaunternehmen Rovi, das Moderna-Impfstoffe für andere Märkte als die Vereinigten Staaten abfüllt, erklärte, die Kontamination könne auf ein Problem in einer Produktionslinie zurückzuführen sein. Das Unternehmen könne während der laufenden Untersuchung keine weiteren Angaben machen, zitierte Reuters einen Sprecher. Moderna hat die betreffende Charge und zwei weitere Chargen zurückgestellt.

Ein weiterer Beamter des Gesundheitsministeriums erklärte, es werde "einige Zeit" dauern, um zu bestätigen, wie viele Impfungen aus der kontaminierten Charge in Japan verabreicht worden seien. Kyodo News berichtete, dass mindestens 176.000 Impfungen verabreicht wurden, wobei es sich auf eine eigene Zählung der von den Gemeinden gemeldeten Zahlen stützte.

Etwa 54 Prozent der japanischen Bevölkerung haben mindestens eine Dosis erhalten, wie laut Reuters aus einem Tracker hervorgeht. Der für das Impfprogramm zuständige Minister Taro Kono betonte, er erwarte nicht, dass die Kontaminationsproblematik Auswirkungen auf das Ziel der Regierung haben werde, die erwachsene Bevölkerung bis November vollständig zu impfen.

Das Ministerium erklärte, die Aussetzung der Moderna-Chargen sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, aber sie veranlasste mehrere japanische Unternehmen, die Impfungen von Arbeitnehmern zu stornieren. Die Nachricht von der Verunreinigung könnte einen erneuten Rückschlag für Japans Impfkampagne bedeuten, da es schwierig ist, viele – vor allem junge – Menschen davon zu überzeugen, sich impfen zu lassen.

Am Freitag wurde in acht weiteren Präfekturen des Landes der Ausnahmezustand verhängt, sodass etwa 80 Prozent der japanischen Bevölkerung von Corona-Beschränkungen betroffen sind. Die Regierung meldete für Donnerstag fast 25.000 Neuinfektionen und eine Rekordzahl von 2.000 schweren Fällen.

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