Asien

Japans Regierung prangert Quarantäne-Regelbrecher öffentlich an

Die japanische Regierung greift zu drastischen Maßnahmen, um die Menschen auf Linie zu bringen: Drei japanische Bürger hätten versucht, sich den Behörden zu entziehen, nachdem sie aus dem Ausland eingereist waren. Durch diesen Verstoß gegen die Corona-Regeln landeten sie am öffentlichen Pranger.
Japans Regierung prangert Quarantäne-Regelbrecher öffentlich anQuelle: Reuters © REUTERS/Kim Kyung-Hoon

Er ist wieder da, der öffentliche Pranger für Personen, die bestimmte Regeln nicht korrekt einhalten. Damit hat die japanische Regierung eine Drohung in die Tat umgesetzt, wonach Personen, die sich nicht an die in Verbindung mit dem Coronavirus eingeführten Grenzkontrollmaßnahmen halten, öffentlich beschämt werden. Die Namen dreier Personen wurden bereits veröffentlicht, die nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland gegen die Quarantänevorschriften verstoßen hatten.

Das japanische Gesundheitsministerium erklärte am Montag, dass die drei japanischen Staatsangehörigen nach ihrer kürzlichen Rückkehr aus dem Ausland eindeutig versucht hätten, den Kontakt mit den Behörden zu vermeiden.

Die Ankündigung, die erste ihrer Art, löste unter Twitter-Nutzern eine Welle der Spekulationen über die persönlichen Details der Regelbrecher aus, beispielsweise über ihre Arbeitsplätze und Aufenthaltsorte.

Japan fordert alle Reisenden aus dem Ausland, einschließlich eigener Staatsbürger, auf, sich nach der Einreise zwei Wochen lang in Quarantäne zu begeben. Während dieser Zeit sollen sie eine Smartphone-App zur Standortbestimmung verwenden und über ihren Gesundheitszustand berichten.

Trotz der seit mehr als zwei Wochen geltenden Notfallmaßnahmen haben die Fälle in Tokio zugenommen. Letzte Woche hatte das Land den Corona-Notstand auf vier weitere Gebiete außerhalb Tokios ausgeweitet, nachdem die Zahl der Infektionen während der Olympischen Spiele in der Hauptstadt auf Rekordhöhe gestiegen war.

Ernste Lage in Kliniken

nachdem eine Rekordzahl von täglichen Infektionen verzeichnet worden war, haben sich japanische Behörden am Donnerstag darauf geeinigt, die COVID-19-Maßnahmen in acht weiteren Präfekturen zu verschärfen, von denen sechs bereits unter vollem Ausnahmezustand stehen, darunter auch Tokio.

Wirtschaftsminister und Leiter der japanischen Pandemiebekämpfung Yasutoshi Nishimura unterstützte die bei einem Treffen mit Experten am Donnerstag vorgeschlagenen verschärften Maßnahmen. Während einige der Experten aufgrund der sprunghaften Zunahme der Fälle eine landesweite Notstandserklärung vorschlugen, erklärte der Minister, man habe sich schließlich darauf geeinigt, die Beschränkungen vorerst auf acht Regionen auszuweiten.

"Die Zahl der Infizierten steigt rapide an, und zwar in einer Größenordnung, die es in vielen Teilen des Landes noch nie gegeben hat", sagte Nishimura laut Reuters und lokalen Medienberichten bei dem Treffen und fügte hinzu, dass die Situation in einigen Krankenhäusern "sehr ernst" geworden sei.

Die von Nishimura vorgeschlagenen und von Experten befürworteten Maßnahmen müssen von der Regierung endgültig genehmigt werden. Wenn sie umgesetzt würden, wären etwa 70 Prozent der 126 Millionen Einwohner Japans in gewissem Umfang Pandemiebeschränkungen ausgesetzt.

Die Verantwortlichen der Olympischen Spiele meldeten am Donnerstag außerdem 31 neue Infektionen bei Personen, die mit den Spielen in Verbindung standen, darunter Athleten und Mitarbeiter, womit sich die Gesamtzahl seit dem 1. Juli auf 353 erhöhte.

Bislang hatte Japan im Vergleich zu anderen Ländern einen weit weniger drakonischen Ansatz verfolgt, um die Pandemie einzudämmen. Da für sechs Präfekturen der Notstand ausgerufen wurde und für fünf weitere weniger strenge Pandemievorschriften gelten, hatten laut Nikkei viele lokale Behörden im ganzen Land die nationale Regierung aufgefordert, strengere Maßnahmen für ihre Regionen zu ergreifen.

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