Asien

Geistiges Opium: Aktien des chinesischen Computerspielsektors fallen nach Kritik staatlicher Medien

Die Aktienkurse von Chinas großen Computerspielentwicklern stürzen ab. Anlass sind Berichte, dass die chinesische Regierung sich darauf vorbereite, die Kontrolle über den Online-Spielesektor zu verschärfen. Peking geht es hierbei um den Schutz minderjähriger Spieler.
Geistiges Opium: Aktien des chinesischen Computerspielsektors fallen nach Kritik staatlicher MedienQuelle: Reuters © Aly Song

Am Dienstag fielen die Wertpapierkurse des größten chinesischen Computerspieldienstleisters Tencent an der Hongkonger Börse um 10,36 Prozent auf 425,8 Hongkong-Dollar. Die Spielehersteller NetEase und Archosaur Games verloren 12,3 Prozent beziehungsweise 18,5 Prozent. Im Laufe des Tages erholten sich die Aktienkurse zwar teilweise – Tencent machte rund drei Prozent wieder gut –, notierten aber noch immer im Minus.

Der Kursrückgang erfolgte, nachdem chinesische Staatsmedien Online-Spiele in einer Veröffentlichung, die sich auf den schädlichen Einfluss von Computerspielen auf Minderjährige konzentrierte, als "geistiges Opium" und "elektronische Drogen" bezeichneten. Der Artikel wurde in der staatlichen chinesischen Zeitung Economic Information Daily veröffentlicht. Hierin wird das Online-Spielen von Kindern mit einer Drogensucht verglichen und erklärt, dass sich dies negativ auf ihr Wachstum auswirken könnte. Berichten zufolge wird der Bericht als ein Zeichen dafür gewertet, dass Peking angesichts des jüngsten harten Vorgehens gegen Technologieunternehmen und Nachhilfeinstitute eine strengere Regulierung von Spieleentwicklern anstrebt. Der Link zum Online-Artikel wurde nach der Veröffentlichung gelöscht, während der Artikel in der gedruckten Ausgabe weiterhin erhältlich ist.

In China gelten bereits strenge Vorschriften für Computerspiele. Im Jahr 2018 hat Peking die Genehmigung neuer Spiele mit der Begründung eingefroren, dass diese die Sehkraft von Kindern schädigen würden. Im darauffolgenden Jahr wurde Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren das Online-Spielen zwischen 22 Uhr und 8 Uhr verboten. Zudem wurde die Spieldauer begrenzt.

Sowohl Tencent als auch NetEase haben vor kurzem Maßnahmen zum Schutz von Jugendlichen ergriffen. Dazu gehört zum Beispiel die obligatorische Registrierung unter echtem Namen und im Falle von Tencent eine Gesichtserkennungsfunktion auf Smartphones, die einen Altersnachweis des Spielers erbringt.

Nach Veröffentlichung des Berichts versprach Tencent, die Spieldauer für sein beliebtestes Spiel "Honor of Kings" für Kinder weiter zu begrenzen, von derzeit 1,5 Stunden ohne Unterbrechung auf eine Stunde. Das Unternehmen erklärte, es wolle die Anpassungen schließlich auf sein gesamtes Spieleangebot anwenden. Das Unternehmen kündigte außerdem an, dass es In-Game-Käufe für Spieler unter 12 Jahren einstellen wird. Am Dienstag veröffentlichte das Unternehmen seine Pläne auf einem seiner offiziellen WeChat-Accounts.

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