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USA wollen weitere afghanische Helfer aufnehmen – aber sie sollen selbst anreisen

Das Außenministerium der Vereinigten Staaten hat am Montag erklärt, dass Washington ein weiteres Programm für die Aufnahme von lokalen afghanischen Helfern einführen wird. Jedoch gibt es im Gegensatz zum bereits bestehenden Programm keine Vorkehrungen für ihre Einreise in die USA.
USA wollen weitere afghanische Helfer aufnehmen – aber sie sollen selbst anreisenQuelle: AP © Kevin Frayer

Die Vereinigten Staaten wollen angesichts der wachsenden Bedrohung durch die radikalislamistische Taliban-Bewegung das Umsiedlungsprogramm für Afghanen, die den US-Truppen geholfen haben, ausweiten. Das US-Außenministerium teilte am Montag mit, dass Washington mit der Aufnahme von Tausenden von Menschen aus dem konfliktgeplagten Land rechne. In der Erklärung hieß es:

"Angesichts der zunehmenden Gewalt der Taliban arbeitet die US-Regierung daran, bestimmten Afghanen, einschließlich derjenigen, die mit den Vereinigten Staaten zusammengearbeitet haben, die Möglichkeit einer Neuansiedlung in den Vereinigten Staaten zu bieten. Diese Bestimmung erweitert die Möglichkeit, sich dauerhaft in den Vereinigten Staaten niederzulassen, auf viele Tausende von Afghanen und ihre unmittelbaren Familienangehörigen."

Das Programm gelte nun auch für diejenigen, die zuvor aus verschiedenen Gründen nicht für ein spezielles Einwanderungsvisum in Frage kamen.

Das Außenministerium betonte, dass der Zugang zum sogenannten P-2-Programm ein wichtiger Mechanismus sei, um Personen, die aufgrund ihrer Arbeit im Dienste der USA in Afghanistan von Verfolgung bedroht sein könnten, Schutz zu bieten. Das Programm gilt für lokal angestellte Mitarbeiter, Dolmetscher, Personen, die für von der US-Regierung finanzierte Projekte arbeiten oder Zuschüsse erhalten, sowie für Mitarbeiter von US-Medienorganisationen und Nichtregierungsorganisationen.

Wie das US-Außenministerium mitteilte, erweitern die Vereinigten Staaten den Anspruch auf vorrangige Aufnahme von Flüchtlingen auf Tausende weitere Afghanen, die mit den US-Streitkräften zusammengearbeitet haben, aber keinen Anspruch auf ein spezielles Einwanderungsvisum (SIV) haben.

"Das US-Außenministerium gibt heute bekannt, dass bestimmte afghanische Staatsangehörige und ihre berechtigten Familienangehörigen Zugang zum U.S. Refugee Admissions Program (USRAP) haben."

Diese Einstufung ermögliche die Neuansiedlung "vieler Tausend Afghanen und ihrer unmittelbaren Familienangehörigen", so das Außenministerium.

Dieses Programm ist für Afghanen gedacht, die mit US- und NATO-Institutionen zusammenarbeiten und nicht als Dolmetscher und Helfer, wie es im SIV vorgesehen ist, so die Pressemitteilung.

Jedoch ist nicht klar, wie diese erweiterte Personengruppe in die USA kommen soll. Die USA erklärten laut der britischen Zeitung Guardian, dass sie keine unmittelbar anstehenden Pläne für ihren Ausflug hätten, im Gegensatz zu den Afghanen, die im SIV-Programm erfasst wurden. Sie müssen anscheinend selbst einen Weg aus Afghanistan in die USA finden.

Letzte Woche traf die erste Gruppe von fast 250 Afghanen, die für das US-Militär und diplomatische Vertretungen in Afghanistan gearbeitet haben, in den USA ein.

Die Gewalt in Afghanistan nahm in den letzten Wochen zu, nachdem die Taliban ihre Offensive verstärkten. Die im Land stationierten internationalen Truppen begannen im Mai mit dem Abzug aus dem Land. Der Abzug der Truppen, der bis September abgeschlossen sein soll, war einer der Punkte des Abkommens, das die islamistische Gruppe und die Vereinigten Staaten im Februar 2020 in Doha geschlossen hatten.

In den letzten Monaten sahen sich einheimische Dolmetscher und andere Mitarbeiter zunehmend Drohungen seitens der Taliban ausgesetzt, weil sie in den letzten zwanzig Jahren des Afghanistan-Krieges ausländischen Streitkräften geholfen hatten. Washington versprach, für ihre Sicherheit zu sorgen. Anfang Juli kündigte US-Präsident Joe Biden Verlegungsflüge aus Afghanistan für Dolmetscher und andere Verbündete an.

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