Asien

Russischer Generaloberst: Tadschikistan ist für möglichen Taliban-Angriff gerüstet

Der russische Generaloberst Anatoli Sidorow sagt, Tadschikistan sei in der Lage, eine mögliche Invasion der Taliban abzuwehren. Er fügt hinzu, dass dort stationierte russische Truppen und die OVKS-Eingreiftruppen bereit seien, Duschanbe bei Bedarf zu helfen.
Russischer Generaloberst: Tadschikistan ist für möglichen Taliban-Angriff gerüstetQuelle: Reuters © Nozim Kalandarov

Tadschikistan und seine Verbündeten könnten eine mögliche Invasion der Taliban aus dem benachbarten Afghanistan abwehren. Die russischen Truppen sind bereit, ihnen bei Bedarf zu helfen. Dies wurde RT von Generaloberst Anatoli Sidorow mitgeteilt, einem hochrangigen militärischen Vertreter der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS).

Sidorow sagte, die Taliban hätten Beobachtungs- und Kontrollpunkte eingerichtet, nachdem sie tief in Gebiete an der afghanisch-tadschikischen Grenze eingedrungen seien. Er beschreibt die Lage folgendermaßen:

"Wir haben die Außenposten der Taliban gesehen. Zumindest im Moment sehen wir keine Aggression von ihnen. Sie verstecken sich überhaupt nicht. Es scheint, dass die Situation auf der afghanischen Seite ziemlich friedlich ist."

Sidorow war zuversichtlich, dass Tadschikistan in der Lage wäre, eine Taliban-Invasion abzuwehren. Er erklärte:

"Es besteht kein Zweifel, dass die Grenzschutzbeamten und Militärs von Tadschikistan die Situation klären werden. Trotz des extrem unwegsamen Geländes und Klimas ist es ziemlich schwierig, eine Gruppe zusammenzustellen, die die territoriale Integrität Tadschikistans gefährden kann."

Sidorow fügte hinzu, dass in Tadschikistan stationierte russische Truppen und die OVKS-Eingreiftruppen bereit seien, Duschanbe bei Bedarf zu helfen. Er stellte fest, dass die OVKS-Mitgliedsstaaten im Rahmen regelmäßiger Übungen den Einsatz zusätzlicher Kräfte entlang der afghanischen Grenze erarbeiteten.

Die OVKS ist ein im Jahr 1992 gegründeter Verteidigungs- und Sicherheitsblock und besteht aus Russland, Weißrussland, Armenien, Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan. Sie ähnelt der von den USA geführten NATO.

Chasan Sultonow, der tadschikische Gesandte bei der OVKS, erklärte am Mittwoch, dass in den letzten zwei Wochen rund 1.500 Soldaten der afghanischen Armee auf der Flucht vor einer Taliban-Offensive die tadschikische Grenze überschritten hätten. Sultonow bat die OVKS, seiner Nation bei der Sicherung der Grenze zu helfen. Der tadschikische Präsident Emomalij Rahmon hatte zuvor die Mobilisierung von 20.000 Reservisten angeordnet.

Eine Delegation des politischen Flügels der Taliban traf sich am Donnerstag mit russischen Beamten in Moskau. Dies bestätigte das russische Außenministerium. Der Taliban-Unterhändler Mohammad Suhail Shaheen sagte der Nachrichtenagentur TASS, dass die Taliban Tadschikistan nicht angreifen werden.

Shaheen schrieb in den sozialen Medien, dass die Taliban niemandem erlauben werden, das Territorium Afghanistans gegen ein anderes Land zu nutzen, und keine Einmischung in Afghanistan dulden werden.

In den vergangenen Wochen hatten Taliban-Kämpfer angesichts des Abzugs der US-Truppen aus dem Land ihre Aktivitäten in Afghanistan verstärkt. Präsident Joe Biden sagte zunächst, die US-Truppen würden das Land bis zum 11. September verlassen, aber am Donnerstag kündigte er an, dass die US-Militärmission bis zum 31. August enden werde. Biden erklärte:

"Wir sind nicht nach Afghanistan gegangen, um eine Nation aufzubauen."

Seit 2001 führen die Vereinigten Staaten eine westliche Streitmacht in Afghanistan, die die Taliban und andere Militante bekämpft. Nach den Terroranschlägen vom 11. September erklärten die USA den "Krieg gegen den Terrorismus".

Mehr zum Thema - Medienberichte: Taliban hissen Flagge an der Grenze zu Tadschikistan 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.