Asien

Aserbaidschans Präsident Alijew: Türkei muss an dem Lösungsprozess in Bergkarabach beteiligt werden

Ist eine schnelle Lösung im Bergkarabach-Konflikt möglich? Der aserbaidschanische Präsident Ilcham Alijew sagt, die Türkei müsse in die Konfliktlösung integriert werden. Auch Iran hat sich als Friedensvermittler angeboten.
Aserbaidschans Präsident Alijew: Türkei muss an dem Lösungsprozess in Bergkarabach beteiligt werdenQuelle: www.globallookpress.com © Cpna/ZUMAPRESS.com

In einem Interview mit dem türkischen Nachrichtensender TRT Haber sagte der Staatspräsident Aserbaidschans, Ilcham Alijew, dass das aserbaidschanische Militär in Bergkarabach Fortschritte mache. Zahlreiche Siedlungen seien "von der Besatzung befreit worden".

Er bedankte sich "im Namen des aserbaidschanischen Volkes für die Unterstützung, die die Türkei vom ersten Moment an gezeigt hat". Das sei von großer Bedeutung.

Damit dieser Konflikt sich nicht ausweitet, ist eine klare Haltung der Türkei sehr wichtig. Dies war eine Warnung an viele verschiedene Akteure. Die Türkei hat eine starke Position in der internationalen Gemeinschaft. Sie muss an dem Lösungsprozess zu Bergkarabach teilnehmen. 

Die Verleumdungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron seien nicht hinzunehmen, so Alijew.

Er hat gesagt, Aserbaidschan wolle Bergkarabach erobern. Bergkarabach ist unser Land. Kann ein Staat sein eigenes Land erobern? Weiß Macron denn als der Ko-Vorsitzende in der OSZE-Minsk-Gruppe nicht, dass auf diesem Territorium (Bergkarabach, die Red.) illegal Armenier angesiedelt werden, dass unsere historischen Denkmäler, Moscheen und Friedhöfe zerstört wurden?

Alijew bewertete die Aufforderung mehrerer Länder, zum Verhandlungstisch zurückzukehren:

Wir nehmen seit 30 Jahren an diesen Verhandlungen teil. […] Es sollte hier nicht nur von Waffenstillstand die Rede sein. Wir haben Forderungen. Es müssen uns sehr ernste Garantien gegeben werden. Die internationalen Vermittler müssen uns diese Garantien bestätigen. Ein Zeitplan für den Abzug der armenischen Besatzungstruppen muss gesichert werden. Unter diesen Bedingungen würde auch der Krieg aufhören. […] Wir haben diesen Krieg nicht begonnen. 

Alijew erklärte, dass die gestrigen Angriffe auf die zweitgrößte aserbaidschanische Stadt Gəncə vom Territorium Armeniens heraus erfolgten.

Zu Russlands Rolle im Konflikt erläuterte er:

Russland zeigt hinsichtlich der Bergkarabach-Frage die Haltung eines verantwortlichen und großen Landes. Aus Russland kommen positive Nachrichten, und es ist keine Rede davon, irgendeine Seite zu unterstützen. Doch Armenien hat Hoffnungen in dieser Richtung. Armenien […] will Russland in einen Krieg hineinziehen. Aber das werden sie nicht schaffen. 

Alijew zu den Armeniern in Bergkarabach:

In Aserbaidschan leben Armenier. Wir haben keine Probleme mit dem armenischen Volk. Doch das Volk in Armenien ist die Geisel seiner eigenen Regierung. Die Völker in Bergkarabach sind unsere Staatsbürger. Wenn die Besatzungspolitik beendet ist, werden wir dort gemeinsam leben.

Die russische Tageszeitung Kommersant schrieb heute, Armenien habe in der zweiten Woche der Kampfhandlungen erkannt, dass sich die Lage im Konflikt nicht zugunsten Jerewans entwickele. Aserbaidschan verkünde immer wieder neue Erfolge. Gleichzeitig wachse die Zahl der Länder, die als Vermittler zwischen Baku und Jerewan fungieren wollen. Seit dem Beginn der Kampfhandlungen am letzten Sonntag hat sich auch der Iran als Vermittler angeboten.

Indessen hat der syrische Präsident Baschar al-Assad gegenüber der iranischen Nachrichtenagentur Fars News Agency Erdoğan als den "Hauptanstifter und Initiator" des Bergkarabach-Konflikts genannt und ihn beschuldigt, Söldner aus Syrien nach Aserbaidschan zu transportieren. Beweise habe er zwar nicht, doch dafür gebe es deutliche Anzeichen.

Mehr dazu - Gefechte um Bergkarabach spalten die NATO-Verbündeten Frankreich und Türkei

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