Lateinamerika

Gefechte an der Grenze zwischen Kolumbien und Venezuela

Zwischen der venezolanischen Armee und einer FARC-Splittergruppe kam es zu bewaffneten Gefechten. Zwei venezolanische Soldaten starben, es gab zahlreiche Verletzte. Venezuela sieht eine Aufstachelung von militanten Gruppen durch die kolumbianische Regierung.
Gefechte an der Grenze zwischen Kolumbien und VenezuelaQuelle: AFP © Yuri CORTEZ

Im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Venezuela ist es zu schweren bewaffneten Auseinandersetzungen gekommen zwischen der venezolanischen Armee und abtrünnigen Kämpfern der kolumbianischen FARC-EP. Das berichtet das Lateinamerikaportal Amerika21. Zwei venezolanische Soldaten kamen bei den Gefechten ums Leben, mehrere Menschen wurden verletzt. Kolumbianische wie venezolanische Behörden bestätigten den Vorfall.

Die Gefechte ereigneten sich am Sonntag in der Grenzregion zwischen dem kolumbianischen Departamento de Arauca und dem venezolanischen Bundesstaat Apure. Laut kolumbianischer Seite gab es mehrere Verletzte. Venezuela meldet zwei getötete Soldaten und 14 verletzte, die in einem Militärkrankenhaus in San Cristóbal im Bundesstaat Táchira untergebracht wurden. Es seien 32 FARC-Dissidenten gefangen genommen worden.

An Sonntagmorgen hatte die venezolanische Luftwaffe Stellungen der Gruppierung bombardiert. Der Bürgermeister der Grenzstaat Arauquita, Etelivar Torres, teilte den Behörden mit:

"An diesem Sonntag im Morgengrauen wurden wir, die Bewohner der Gemeinde Arauquita, mit einigen Detonationen, die von der venezolanischen Luftwaffe kamen, aufgeweckt. Diese setzten sich am Nachmittag fort."

Im venezolanischen Staatsfernsehen bestätigte Präsident Nicolás Maduro die Kämpfe. Laut Aussagen von Militärs kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen der Armee und Dissidentengruppen der FARC sowie der ELN. Seit dem Friedensabkommen zwischen FARC und der kolumbianischen Regierung im Jahr 2016 sowie der offiziellen Entwaffnung der FARC, herrscht in zahlreichen Gebieten ein Machtvakuum, in welches sich abtrünnige Splittergruppen von FARC und ELN sowie Drogenkartelle drängen. Wiederholt kam es zu Grenzverletzungen und Übergriffen auf venezolanisches Territorium.

Um der Lage Herr zu werden, hat die venezolanische Regierung die Operation "Escudo Bolivariano" ("Bolivarisches Schild") ins Leben gerufen. In dessen Rahmen griffen die Streitkräfte bereits mehrere Lager von militanten Gruppierungen an.

Kolumbiens Präsident Iván Duque beschuldigt indessen die venezolanische Regierung, für die Lage selbst verantwortlich zu sein, da sie angeblich ehemaligen FARC-Kommandeuren und -Soldaten Unterschlupf gewähre und junge Venezolaner rekrutieren lasse. Venezuela weist hingegen derartige Anschuldigungen zurück.

Über Twitter äußerte der venezolanische Außenminister, Jorge Arreaza, am Mittwoch:

"Venezuela weist die Erklärungen des kolumbianischen Außenministeriums zurück über eine 'vermeintliche Befangenheit' in den Operationen der venezolanischen Streitkräfte im Bundesstaat Apure. Jedweder Versuch, die territoriale Integrität Venezuelas zu verletzen, erzeugt eine vernichtende Gegenaktion."

Die venezolanische Basisorganisation Revolutionäre Strömung Bolívar und Zamora (CRBZ) argumentiert, es sei die kolumbianischen Regierung, die FARC-Dissidenten und andere militante Gruppierungen in der Grenzregion bewusst gewähren ließe. So würde dem unliebsamen Nachbarland geschadet, während Drogenkartelle ihre Schmuggelrouten aufrechterhalten könnten.

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