Lateinamerika

Iota: Katastrophaler Hurrikan der Kategorie fünf trifft Nicaragua knapp zwei Wochen nach Tropensturm

Weniger als zwei Wochen nachdem Eta über Zentralamerika hinwegfegte, hat Hurrikan Iota die Region erneut schwer getroffen. Mehr als 150 Menschen sind tot, viele werden noch vermisst. Millionen Einwohner sind obdachlos geworden – nun warnen die Behörden vor Überschwemmungen.
Iota: Katastrophaler Hurrikan der Kategorie fünf trifft Nicaragua knapp zwei Wochen nach TropensturmQuelle: AFP © STR/AFP

Menschen getötet, Häuser zerstört, Bäume entwurzelt und Straßen überschwemmt – rund zwei Wochen nach dem verheerenden Hurrikan Eta hat ein zweiter gefährlicher Sturm Teile Mittelamerikas verwüstet.

Mindestens neun Menschen kamen durch Iota ums Leben, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. In Nicaragua war der Sturm zunächst an der Ostküste als Hurrikan der Kategorie vier von fünf auf Land getroffen und hatte sich später nordwestlich in Richtung Honduras zum tropischen Sturm abgeschwächt.

Bilder örtlicher Medien zeigen reißende Fluten, Straßen und Wohngebiete meterhoch unter Wasser stehend sowie beschädigte Brücken. Laut einem nicaraguanischen Medienbericht riss ein über die Ufer getretener Fluss im westlichen Bezirk Carazo zwei Kinder in den Tod.

Die Geschwister seien acht und elf Jahre alt gewesen, schrieb die Zeitung La Prensa. Bei einem durch massive Regenfälle ausgelösten Erdrutsch kamen zudem zwei Männer ums Leben. Zu den weiteren Opfern zählten ein Mann und eine Frau in den Ortschaften Jinotega und Quilalí. Auch aus Honduras, El Salvador und Panama gab es Berichte über Todesfälle.

Mehr als 60.000 Menschen wurden in Nicaragua zum Schutz vor dem Unwetter in Notunterkünfte gebracht. "Wir dachten, wir würden sterben", zitierte La Prensa eine Bewohnerin der an der Ostküste gelegenen Stadt Puerto Cabezas, in deren Nähe der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von rund 250 Kilometern pro Stunde auf Land getroffen war. Der Wind habe Bäume zum Umfallen gebracht, sagte sie demnach. "Die Kinder schrien vor Angst, es war schrecklich." Das nicaraguanische Militär veröffentlichte Fotos von seinen Soldaten, wie sie Hilfsgüter verteilen und bei den Evakuierungen helfen.

Auch in Honduras mussten zahlreiche Menschen wegen Iota ihre Häuser verlassen. Über El Salvador schwächte sich der Sturm nach Angaben des Nationalen US-Hurrikanzentrums vom Mittwoch weiter zum tropischen Tiefdruckgebiet ab und sollte sich den Prognosen zufolge im Tagesverlauf auflösen.

Allerdings warnten die Meteorologen weiter vor möglichen katastrophalen Sturzfluten und Erdrutschen in der Region. Die Zivilschutzbehörde von Honduras, Copeco, forderte am Dienstagabend (Ortszeit) alle Menschen in der Nähe der Flüsse Ulúa, Chamelecón und Cangrejal auf, die Gebiete sofort zu verlassen. Die Pegel steigen demzufolge unaufhaltsam – es werde weitläufige Überschwemmungen geben. Auch wegen der Schäden, die Eta hinterlassen hatte, sei die Gefahr groß: Der Boden war in vielen Gebieten bereits vor Ankunft von Iota mit Wasser gesättigt.

Eta war am 3. November als Hurrikan der Kategorie vier auf die Küste Nicaraguas getroffen – nur rund 25 Kilometer nördlich des Ortes, wo Iota Land erreichte. Eta verwüstete Gebiete in mehreren Ländern und setzte ganze Landstriche unter Wasser. Tausende Familien verloren ihr Zuhause, mehr als eine Million Menschen brauchen nach Angaben von Hilfsorganisationen dringend Unterstützung.

Mehr als 150 Todesfälle wurden registriert; hinzu kommen die rund 100 Bewohner eines Dorfes in Guatemala, das von einem Erdrutsch verschüttet wurde. Die Suche nach ihnen wurde wegen zu gefährlicher Bedingungen abgebrochen.

Iota gilt als der stärkste Sturm der aktuellen Hurrikansaison. Er war am Montag als Hurrikan der Kategorie fünf zunächst über die kolumbianischen Karibikinseln Providencia und San Andrés hinweggefegt, auf Providencia habe es mindestens einen Todesfall gegeben.

Iota war der 30. Sturm in diesem Jahr, der stark genug war, um einen Namen zu bekommen – der bisherige Rekord lag bei 28 in einem Jahr. In der diesjährigen Saison haben sich so viele starke Stürme gebildet, dass die 21 dafür vorgesehenen Namen längst aufgebraucht waren. Deshalb griffen Meteorologen erstmals seit 15 Jahren auf das griechische Alphabet zurück. Die zunehmende Intensität tropischer Wirbelstürme ist laut Experten eine Folge des Klimawandels. Für gewöhnlich dauert die Hurrikansaison von Anfang Juni bis Ende November. 

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