Afrika

Nach Auftreten der Omikron-Variante: Südafrika beendet sämtliche Quarantäne-Maßnahmen

Nach Rücksprache mit einem Beraterstab hat das südafrikanische Gesundheitsministerium beschlossen, mehrere Corona-Maßnahmen außer Kraft zu setzen. Als Begründung wurde unter anderem das auftreten hochinfektiöser Virusvarianten genannt.
Nach Auftreten der Omikron-Variante: Südafrika beendet sämtliche Quarantäne-MaßnahmenQuelle: AFP © LUCA SOLA / AFP

Das südafrikanische Gesundheitsministerium hat erklärt, dass es alle Quarantänemaßnahmen für asymptomatische COVID-19-Fälle mit sofortiger Wirkung eingestellt habe, wie der Nachrichtensender SABC News berichtete. Das gelte sowohl für ungeimpfte als auch für geimpfte Personen. Zudem werde die Kontaktverfolgung eingestellt – außer in Fällen von sogenannten Cluster-Ausbrüchen.

Personen mit positiven Corona-Test aber ohne Symptome würden laut einer Erklärung des Ministeriums nicht mehr verpflichtet, sich selbst zu isolieren. Sie sollen sich aber über einen Zeitraum von einer Woche weiter beobachten.

Es bestehe auch nicht länger die Plicht zur Vorlage eines negativen Corona-Tests vor der Wiederaufnahme einer Arbeitstätigkeit nach einem Isolationszeitraum von acht Tagen. Alle Infizierten sollen nach acht bis zehn Tagen ohne Vorlage eines Tests zur Arbeit zurückkehren können.

Die Rücknahme der restriktiven Maßnahmen sei nach Absprache mit den wissenschaftlichen Beratern des Ministeriums getroffen worden. Diese hätten erklärt, dass die Maßnahmen inzwischen keine große Wirkung mehr entfalten würden, wie der stellvertretende Gesundheitsminister Sibongiseni Dholomo erklärte. Es betonte jedoch, dass andre Corona-Maßnahmen wie das Social Distancing und das Maskentragen beibehalten würden.

Bei der Entscheidungsfindung habe man unter anderem die Ausbreitung von hochinfektiösen Varianten wie Omikron, den mit 60 Prozent hohen Anteil der Bevölkerung, der durch von Impfung oder vorherige Infektion geschützt sei, und neue Informationen über eine hohe Anzahl von asymptomatischen Fälle berücksichtigt, ebenso wie die niedrige Anzahl symptomatischer Krankheitsverläufe.

Bei seiner Weihnachtsansprache erklärte der stellvertretende Präsident Südafrikas David Mabuza, dass das Land Erfolge im Kampf gegen die Pandemie vorweisen könne und rief die Bevölkerung auf, sich weiter impfen zu lassen:

"Wir sind der Wiedererlangung unseres normalen Lebens und unserer Freiheiten ein Stück näher gekommen."

Derzeit hat Südafrika eine Sieben-Tages-Inzidenz von 194,2 (zum Vergleich Deutschland: 242,9 - Stand 25. Dezember 2021). Bei knapp 60 Millionen Einwohnern wurden am 25. Dezember 18.847 neue positive Corona-Befunde gezählt. In den letzten sieben Tagen waren es 116.580 positive Corona-Befunde.

In diesem Zeitraum wurden 446 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gezählt (Zahlen von der Johns Hopkins University). Die Tendenz ist trotz des Auftretens der neuen Variante im Schnitt in den letzten zwei Wochen fallend. Die Todesfälle, die mit dem Corona-Virus korreliert werden, liegen weit unterhalb der Zahlen von August und September.

Anders als in Südafrika dient das Auftreten der neuen Virus-Variante in europäischen Ländern wie der Bundesrepublik Deutschland als Begründung für die Verschärfung von Corona-Maßnahmen.

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