USA wollen schwere Angriffswaffen im Baltikum und Polen stationieren

Zahlreiche osteuropäische Staaten verhandeln zurzeit auf Washingtons Initiative über die permanente Stationierung von US-Waffensystemen. Schwere Waffen könnten demnach in den Staaten des Baltikums, in Polen, Rumänien, Bulgarien und möglicherweise auch Ungarn gelagert werden. Als die NATO ihr Territorium 2004 auf das Baltikum erweiterte, verzichtete man aus Respekt vor russischen Interessen noch darauf, militärische Kampfausrüstung wie Kampfpanzer und Infanteriefahrzeuge dort zu stationieren.
USA wollen schwere Angriffswaffen im Baltikum und Polen stationieren© U.S. Army/ FILE photo

Der polnische Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak gab während seines letzten Besuches in Washington via Twitter bekannt, dass eine endgültige Entscheidung über die Stationierung in Kürze gefällt werden wird.

US-amerikanischen Offiziellen zufolge würde schweres Material sowohl in den drei baltischen Staaten Lettland, Estland und Litauen als auch in Polen, Rumänien, Bulgarien und möglicherweise auch Ungarn gelagert werden.

Der weitreichende Vorschlag des Pentagon harrt noch der Genehmigung durch Verteidigungsminister Ashton B. Carter und des Weißen Hauses. Sollte der Schritt deren Zustimmung finden, wäre dies der erste Fall der Lagerung militärischer Hardware in Osteuropa seit dem Ende des Kalten Krieges vor 25 Jahren. Der Plan umfasst jedoch keine Stationierung von zusätzlichen Bodentruppen.

Als die NATO ihr Territorium 2004 auf die Baltenstaaten erweiterte, verzichtete man aus Respekt vor russischen Interessen noch darauf, militärische Ausrüstung oder Truppen dort zu stationieren. Seit Beginn der Ukrainekrise zeigt Washington jedoch zunehmend Präsenz in den osteuropäischen Partnerstaaten.

Der New York Times zufolge soll das Pentagon dazu entschlossen sein, Kampfpanzer, Infanteriefahrzeuge und andere Waffen für 5.000 amerikanische Soldaten im Baltikum und den osteuropäischen Staaten zu lagern. Der Umfang der Bestände, die in alliierten Militärbasen aufbewahrt werden sollen, wäre ähnlich jenem, den das Pentagon nach der Befreiung Kuwaits von irakischer Besatzung 1991 für die Dauer von mehr als zehn Jahren im Golfemirat gelagert hatte.

Auch der litauische Verteidigungsminister Juozas Olekas äußerte am Sonntag gegenüber Reuters, Vilnius würde sich dafür bereit machen, schweres US-Gerät zu beherbergen, es gäbe Gespräche mit Washington über eine dauerhafte Stationierung. Olekas sprach davon, dass die Aufbewahrung der US-amerikanischen Waffen die Sicherheit des Landes steigern und den dort stationierten Soldaten hilfreich sein würde. Sein estnischer Amtskollege Sven Mikser sagte dem Nachrichtenportal Delfi zufolge, der US-Vorschlag würde am 24. und 25. Juni mit den NATO-Ländern erörtert werden.

Seit der Wiedervereinigung der Krim mit der Russischen Föderation beobachtet Moskau mit zunehmender Sorge die signifikant gestiegene Anzahl an Manövern von NATO-Truppen entlang der russischen Grenze. Speziell seit Ausbruch des Bürgerkrieges in der Ostukraine waren die Übungen in den Baltenstaaten und osteuropäischen Partnerländern intensiviert worden.

Derzeit beteiligen sich etwa 50 Kriegsschiffe aus 17 Ländern und insgesamt 5.600 Marinesoldaten, im US-geführten BALTOPS-Manöver im Baltischen Meer. Zu diesem Zweck haben eine Reihe von NATO-Partnerländern, darunter die Baltenstaaten, Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Polen oder Großbritannien Seestreitkräfte entsendet. Auch die Nichtmitgliedsstaaten mit Zugang zum Baltischen Meer wie Finnland, Schweden sowie Georgien werden noch bis 20. Juni im Rahmen der Übung vertreten sein.

Der Chef des Hauptoperationsdirektorats des russischen Generalstabs, Generalleutnant Andrej Kartapolow, hatte bereits im April erklärt, dass die Intensität der Operationen und Kampftrainingseinheiten der NATO im Jahr 2014 um 80 Prozent zugenommen habe, wobei auch US-Bomber strategische Aufgaben während der Trainingseinheiten absolvieren. Russland habe darauf reagiert und ebenfalls die Zahl der Flüge seines Tupolev-95-Langstreckenbombers nahe dem Luftraum von NATO-Staaten intensiviert. Darüber hinaus gab es ebenfalls mehr Landmanöver auf eigenem Territorium.

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