"Islamischer Staat" breitet sich im Gazastreifen aus

Ein palästinensischer Salafist, der angeblich dem "Islamischen Staat" (IS) die Treue geschworen haben soll, ist am Dienstag im Gazastreifen bei einer Auseinandersetzung mit Sicherheitskräften der Hamas ums Leben gekommen. Die "Islamische Widerstandsbewegung" Hamas bekämpft die Präsenz des IS in Palästina. Der IS soll auch für eine ganze Welle von Bombenanschlägen in Gaza und der Westbank verantwortlich sein. Die Haltung Israels zur wachsenden Präsenz des IS im Gazastreifen erscheint ambivalent.
"Islamischer Staat" breitet sich im Gazastreifen aus

Der blutige Zwischenfall ereignete sich bei dem Versuch, den Salafisten-Führer Yussef al-Hanar, 27 Jahre alt, im Scheich Radwan-Viertel festzunehmen, teilte ein Sprecher der Hamas mit.

Nach Darstellungen des Hamas-Sprechers Bozum soll sich der verdächtige IS-Anhänger vehement gegen eine Verhaftung gewehrt und das Feuer auf Milizen der Hamas eröffnet haben. Zudem positionierte al-Hanar offenbar zahlreiche Sprengsätze in seinem Haus, in das er sich zum Zeitpunkt der Festnahme zurückgezogen hatte. Bozum gab gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP an, dass al-Hanar schließlich versucht habe, sich mittels einer Sprengstoffweste in die Luft zu sprengen. Die Hamas stürmte daraufhin das Gebäude und erschoss den IS-Sympathisanten .

Besonders brisant: Der selbsternannte "Islamische Staat" versuchte mit einem 48-stündigen Ultimatum bei der Hamas zu intervenieren. Der IS forderte die Hamas auf, Gesinnungsgenossen nicht mehr festzunehmen und Gefangene freizulassen, ansonsten werde die Miliz mit Anschlägen auf Hamas-Einrichtungen reagieren, hieß es.

Die Hamas hingegen betrachtet lokale Salafisten, die dem IS ihre Treue schworen, als Gefahr für die Stabilität des ohnehin krisengeschüttelten Gazastreifens. Auch glaubt man, dass diese Schuld an einer Reihe von kleineren Bombenanschlägen auf unterschiedliche Institutionen tragen, darunter auch Einrichtungen der Fatah. Bisher zogen die Anschläge noch keine zivilen Opfer nach sich. Das könnte sich jedoch schon bald ändern.

Die Polizei fand "Sprengstoffwesten, Bomben und Raketen" im Haus von al-Hanar, gab Hamas-Sprecher Bozum an. Offizielle glauben, dass al-Hanar ein führendes Mitglied eben jener Zelle war, die für mehrere Übergriffe auf palästinensische Behörden während der letzten Monate verantwortlich sei.

Seit letztem Sommer, als Israel den Gazastreifen 50 Tage lang unter Beschuss nahm, rumort es im Palästinensischen Autonomiegebiet. Der Gazastreifen gehört zu den ärmsten Regionen der Welt. Im Küstengebiet leben auf einer Fläche von 360 Quadratkilometer rund 1,8 Millionen Palästinenser. Auch die Blockade durch Ägypten und Israel des Autonomiegebiets  tragen zur Perspektivlosigkeit bei.

Experten warnen  seit längerem davor, dass dschihadistische Gruppen im Gazastreifen fertilen Boden vorfinden werden, wenn die internationale Gemeinschaft nicht reagiert. Die Warnungen sollten zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden. In den letzten Wochen häuften sich Bombendetonationen und der IS berücksichtigt die palästinensischen Gebiete immer häufiger in seinen Propagandabotschaften. Auch soll es einige Dutzend Palästinenser geben, die sich den Reihen des selbst ernannten "Islamischen Staates" in Syrien und Irak anschlossen.

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