Wirtschaft

Achtung, Aldi und Lidl! Die Russen wollen den deutschen Einzelhandel aufmischen

Der russische Discounter Torgservis drängt auf den deutschen Markt. Die minimalistischen Geschäfte sollen den Discounter-Schwergewichten Aldi und Lidl die Kunden streitig machen. Für den Anfang sind Filialen in über 100 Standorten in Deutschland geplant.
Achtung, Aldi und Lidl! Die Russen wollen den deutschen Einzelhandel aufmischenQuelle: AFP

Wie die Lebensmittel Zeitung berichtet, will der russische Discounter Torgservis über die Berliner Tochtergesellschaft TS Markt nach Deutschland expandieren. Der Einzelhändler aus Krasnojarsk in Sibirien plant offenbar "mehr als 100" Geschäfte mit Verkaufsflächen von 800 bis 1.200 Quadratmetern und 30 bis 40 Parkplätzen. Geplant sei die Expansion in Nord- und Ostdeutschland, darunter Berlin und die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.

Doch wer ist Torgservis? Laut dem Analysten der Lebensmittel Zeitung, Sebastian Rennack, wurde Torgservis im Jahr 2009 von Valentina Shnayder, die immer noch mehr als 60 Prozent des Unternehmens hält, und Minderheitsinvestoren wie Andrey Veykulaynen gegründet. Die meisten Geschäfte "Svetofor" (Ampel) und "Mayak" (Leuchtturm) finden sich in ländlichen Ballungsgebieten mit rund 15.000 Einwohnern östlich des Urals.

Die Waren werden auf Paletten präsentiert. Das Sortiment soll 1.500 bis 2.000 Artikel, darunter Food und Non-Food, umfassen. Davon sollen 90 bis 95 Prozent Eigenmarken sein. Wie bei Discountern üblich, machen vor allem die Preise die Attraktivität aus. In Russland sollen die Durchschnittspreise rund fünf bis 20 Prozent unter denen der lokalen Wettbewerber liegen.

Zudem soll Torgservis es geschafft haben, die durchschnittlichen Ladenöffnungskosten auf nur 1 Million Rubel (rund 13.100 Euro) zu reduzieren. Die Mieten sollen halb so hoch sein wie die der führenden russischen Handelsketten Magnit und X5. Torgservis gelte in Russland auch als kompetenter Logistiker, der seine Sporen als Alkoholgroßhändler gewonnen haben soll. Ungewöhnlich für einen Discounter sei, dass Torgservis ein Franchise-Modell betreibe, bei dem jeder Standort eine eigene Rechtspersönlichkeit darstelle. Dies habe mit zu der schnellen Expansion des Filialnetzes beigetragen.

In den letzten vier Jahren sei Torgservis stark gewachsen, wobei sich die Zahl der Filialen auf 731 fast verfünffacht und der Außenumsatz auf 1,3 Milliarden Euro verdreifacht habe. Das Unternehmen begann 2017 mit der Expansion in die Region Moskau und soll mittlerweile Kasachstan, China und Weißrussland erreicht haben. Offenbar ist auch der Einstieg in Rumänien und die Eröffnung von acht Filialen in Polen bis Ende dieses Jahres geplant.

Inwieweit sich Torgservis in Deutschland durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Der Einzelhandelsmarkt in Deutschland gilt als einer der härtesten.

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