Wirtschaft

"US-Weizen kann nicht mehr mit neuer Landwirtschafts-Supermacht Russland konkurrieren"

Die Organisation US Wheat Associates (USW) hat die Schließung ihres Moskauer Büros für den 1. Oktober angekündigt, da die Nachfrage nach US-amerikanischem Weizen in Russland nicht mehr gegeben ist. Seit 2016 ist Russland weltweit führend im Getreideexport.
"US-Weizen kann nicht mehr mit neuer Landwirtschafts-Supermacht Russland konkurrieren"© Ilya Naymushin / Reuters

Der USW-Vizepräsident für Überseeoperationen Mark Fowler hat verkündet, dass seine Organisation ihre Vertretung in Russland schließen wird. Er erklärte dazu:

Da viel mehr Informationen über die Weizenversorgung Russlands in der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, ist es unserer Meinung nach an der Zeit, unsere Mission dort zu beenden und weiterhin mehr Ressourcen in Märkten bereitzustellen, in denen unser Exportvolumen wächst.

Seiner Meinung nach ist der russische Weizen in bestimmten Märkten "offensichtlich sehr wettbewerbsfähig". Allerdings sei darauf hinzuweisen, dass die Marketing- und Technikteams von USW mit Sitz in Rotterdam (Niederlande) und Casablanca (Marokko) weiterhin mit Russland um das Exportgeschäft im Nahen Osten und in Nordafrika konkurrieren werden.

Die USW eröffnete ihr Moskauer Büro im Jahr 1992 für "eine engere Zusammenarbeit mit der russischen Regierung und Repräsentanten des Agrarsektors des Landes". In einem Bericht der Organisation hieß es nun, dass "Russland in den folgenden zehn Jahren insgesamt etwa 400.000 Tonnen Weizen aus den Vereinigten Staaten importierte, eingeschlossen ein Hilfsprogramm gegen die Auswirkungen schlechter Ernten und wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Russland in den Jahren 1998 bis 1999".

Seitdem habe sich die russische Agrarbranche in die Richtung einer marktorientierteren Landwirtschaft gewandelt, stellte die USW fest und fügte hinzu, dass die Organisation sich daher auf die Qualitätsüberwachung und Preispolitik in der Branche umstellen müsse.

Die Russische Föderation hat sich von einem Nettoimporteur von Weizen zum weltweit größten Einzelexporteur für Weizen gewandelt.

Russland gelang es in den letzten Jahren, mehr als die Hälfte des Weizenmarktes zu erobern. Dank Rekordernten und attraktiver Preise stieg das Land zum weltweit größten Getreideexporteur auf.

Im Jahr 2016 erreichte Russland den Status des weltweit führenden Weizenexporteurs. Seit Anfang der 2000er Jahre vervierfachte sich sein Anteil am Weltweizenmarkt.

Die Agrarexporte Russlands sind in den ersten fünf Monaten des Jahres 2018 um fast ein Drittel angestiegen. Das Land exportierte 29,5 Prozent Landwirtschafts- und Nahrungsmittelprodukte im Wert von 9,5 Milliarden US-Dollar mehr, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insbesondere die Weizenausfuhren bis Mai stiegen auf 17,1 Millionen Tonnen im Wert von 3,1 Milliarden US-Dollar.

Mehr zum Thema - Saudi-Arabien könnte Sprungbrett für russische Agrarprodukte nach Afrika werden

Nach Angaben des Direktors des Analysezentrums von SovEcon, Andrei Sizow, expandiert der russische Agrarexportmarkt aktiv. Er liefert Getreide nach Algerien, Jordanien, Ägypten, in den Libanon, in die Türkei und in den Iran. Saudi-Arabien habe Pläne angekündigt, zu einer wichtigen Drehscheibe für russische Agrarerzeugnisse im Nahen Osten zu werden.

Insgesamt wird in diesem Jahr für die russische Agrarproduktion ein Wachstum von drei Prozent prognostiziert. Das wäre die beste Ernte für Russland, auch wenn man die sowjetische Ära mit einbezieht.

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