Wirtschaft

Signa und kein Ende – die Liste der betroffenen Sparkassen, Versicherungen und Banken wächst

Vielleicht ist die Signa-Insolvenz gerade noch klein genug, um keinen Dominoeffekt auszulösen. Aber je mehr Gläubiger bekannt werden, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass Signa noch ganz anderes mit sich reißen könnte – sogar die Pensionen bayerischer Beamter.
Signa und kein Ende – die Liste der betroffenen Sparkassen, Versicherungen und Banken wächst© IMAGO/Joerg Boethling

Inzwischen wird zunehmend klarer, dass die Insolvenz der Signa-Gruppe gewaltige Folgen haben wird. Nicht für Herrn René Benko persönlich, dem zwar nicht mehr ein Vermögen von 5 Milliarden, aber immerhin noch von 2,8 Milliarden Euro zugeschrieben wird, das er vor einem Zugriff der Gläubiger abgesichert hat, aber für Versicherer, Sparkassen und vermutlich noch weitere, bisher unbekannte Gläubiger.

Die Tochtergesellschaft Signa Prime soll nun auch vor einem Insolvenzantrag stehen. Dort sind eine ganze Reihe bekannter Immobilien versammelt, wie das Berliner KaDeWe und der Hamburger Elbtower. Die gesamte Signa-Gruppe soll 30 Milliarden Euro aufgenommen haben. Die Immobilien der Signa Prime werden augenblicklich noch mit 20,4 Milliarden Euro bewertet.

Jetzt wurde bekannt, dass unter den Geldgebern von Signa Prime auch die Bayerische Landesbank, die Bayerische Versorgungskammer, die die Pensionen bayrischer Beamter sichern soll, und die Stadtsparkasse München sind. Zuvor wurde bereits offengelegt, dass auch die Stadtsparkasse Düsseldorf, die Sparkassen von Leipzig, Merzig-Wadern, Siegen, Südwest-Pfalz, Südliche Weinstraße, Rhein-Nahe und die Kreissparkasse Göppingen Verluste zu befürchten haben.

Die Bewertung der Immobilien dürfte sich als fraglich erweisen, da die Mietverträge, die Signa mit den Kaufhäusern schloss, "deutlich über dem Marktniveau" lagen. So schrieben die Oberösterreichischen Nachrichten:

"Im Zuge des Insolvenzverfahrens rund um die Signa-Holding sei es nicht unwahrscheinlich, dass es zu einer pauschalen Abwertung der Signa-Immobilien um beispielsweise 30 bis 40 Prozent komme, um auch einen realistischen Zerschlagungswert im Falle eines Konkurses zu ermitteln."

Beim Alsterhaus in Hamburg habe die Miete 17 Prozent, beim Münchner Oberpollinger 20 Prozent des Umsatzes betragen. Einzig beim KaDeWe wären es nur 13 Prozent gewesen.

Erst im Januar wird vollständig bekannt werden, welche Gläubiger wie viel Geld bei Signa im Feuer haben. Auf jeden Fall wird diese Insolvenz für sie alle beträchtliche Verluste bedeuten und vermutlich einige der beteiligten kleineren Sparkassen die Existenz kosten, sofern ihre Eigentümer, die betreffenden Kommunen, diese Verluste nicht ausgleichen können.

Selbst wenn nicht der schlimmste Fall einer kompletten Zerschlagung der Signa-Gruppe samt ihrer Tochtergesellschaften eintreten würde, für den Der Spiegel mit einem Wertverlust von 90 Prozent rechnet, wird allein durch die unvollständig oder gar nicht gesicherten Kredite der volkswirtschaftliche Schaden groß sein.

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