Wirtschaft

Experte: Sanktionen gegen Gold aus Russland wären wirkungslos

Sanktionen sind ein unwirksames und unpraktisches Instrument, da sie immer unbeabsichtigte Folgen haben und sich negativ auf die Länder auswirken, die sie verhängen. Darauf wies Mitchell Feierstein, Autor des Buches "Planet Ponzi", in einem Interview mit RT hin.
Experte: Sanktionen gegen Gold aus Russland wären wirkungslos© Getty Images / Massimo Borchi / Atlantide Phototravel

Vor kurzem verhängten die USA und das Vereinigte Königreich ein Verbot für Transaktionen mit russischen Goldreserven. Laut dem Investor und Buchautor Mitchell Feierstein sei es unmöglich, das Gold der russischen Zentralbank zu sanktionieren.

Erstens, weil die russische Zentralbank ein Käufer von Gold ist, kein Verkäufer. Zweitens lässt sich das Raffinationsverfahren zur Herstellung von Goldbarren oder -münzen leicht nachahmen."Russisches" Gold kann leicht geschmolzen, zu einer anderen Raffinerie gebracht, untersucht und zu Barren geformt und weiterverkauft werden. Feierstein erklärte:

"Die Börsen und Märkte geben nicht an, wo das Golderz abgebaut oder raffiniert wurde, und es ist ihnen auch egal. Dies zu beweisen, wäre unmöglich. Die einzige Forderung des Käufers ist, dass das Mindestprüfungszertifikat einen Reinheitsgrad von 0,995 und das genaue Gewicht bestätigt."

Feierstein wies auch darauf hin, dass alle Goldsanktionen leicht umgangen werden können, da die Zentralbanken, einschließlich der russischen, eine sogenannte "souveräne Immunität" besitzen. Der Experte betonte:

"Gold ist seit mehr als 6.000 Jahren eine Währung, und das wird es auch immer bleiben."

"Dementsprechend sage ich seit 2013 voraus, wie die Schulden- und Vertrauenskrise des Westens, die 2008 begann, das Ende der Hegemonie des US-Dollars herbeiführen wird. China, Russland oder Indien werden eine neue Währung einführen, die durch Gold, Silber, Öl oder Weizen gedeckt und umtauschbar ist."

"An diesem Punkt werden Fiat-Währungen wertlos werden und der US-Dollar wird seinen Reservestatus verlieren."

Falls der Westen Gold aus Russland verbietet, so der ehemalige Wall-Street-Banker, könnten die westlichen Börsen zusammenbrechen und die Goldpreise in die Höhe schießen. Dies wäre vergleichbar mit dem Scheitern der stark manipulierten Nickelkontrakte an der Londoner Metallbörse, das einen "Börsenausfall" bei Nickel und massive Nachschussforderungen zur Folge hatte. Feierstein warnte:

"Die laufende betrügerische Preisunterdrückung bei Gold-Futures ist im Vergleich zu Nickel gigantisch und würde eine globale Finanzkrise oder Panik auslösen, die katastrophal wäre."

Laut Feierstein werden Asien, Indien und der Nahe Osten die westlichen Sanktionen gegen Moskau wahrscheinlich ignorieren, da Überprüfungen der Goldtransaktionen zwischen Russland und China, Iran, Indien, Brasilien, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder afrikanischen Staaten durch Washington unwahrscheinlich wären. Die drei Kontinente "werden sich den vom Westen verhängten Sanktionen widersetzen oder sie ignorieren, was das Ende des US-Dollars als Weltreservewährung beschleunigen und den Ost-West-Gegensatz vertiefen wird".

Sanktionen haben immer einen "Bumerang-Effekt", schloss der Investor und hob hervor:

"Tatsächlich kann ich mich in meinen vier Jahrzehnten im globalen Finanzwesen an keinen einzigen Fall erinnern, in dem Sanktionen erfolgreich waren."

Er wies auf unbeabsichtigte Folgen der "Russlandsanktionen" hin, wie eine weltweite Rekordinflation bei den Energie- und Lebensmittelpreisen, Nahrungsmittelknappheit und Hungersnöte in Afrika, enorme Schulden, die nicht zurückgezahlt werden können, Währungsentwertung oder -abwertung, Massenzensur, Abschaffung ordnungsgemäßer Verfahren und der Rechtsstaatlichkeit, "und im besten Fall eine globale wirtschaftliche Rezession, im schlimmsten Fall eine wirtschaftliche Depression."

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