Wirtschaft

Britische Behörde hebt Obergrenze für Energiepreise um 54 Prozent an

Die Behörde begründete den Schritt mit den drastischen Preissteigerungen für Energielieferanten. Zugleich kündigte der britische Finanzminister ein Paket zur Abfederung der Energiekostensteigerungen für die große Mehrheit der Haushalte an.
Britische Behörde hebt Obergrenze für Energiepreise um 54 Prozent anQuelle: www.globallookpress.com © Christian Ohde via imago-images

Das britische Amt für Gas- und Elektrizitätsmärkte (Ofgem) hat angekündigt, die Preisobergrenze für Energierechnungen in Privathaushalten um 54 Prozent anzuheben. Das teilte die Regulierungsbehörde am Donnerstag in einer Presseerklärung mit. In dieser heißt es:

"Die Energiepreisobergrenze wird ab dem 1. April für etwa 22 Millionen Kunden steigen. Für Kunden mit Standardtarifen, die per Lastschriftverfahren zahlen, erhöht sich der Preis um 693 Pfund von 1.277 Pfund auf 1.971 Pfund (2.347 Euro) pro Jahr."

Die Energiepreisobergrenze legt einen Höchstbetrag fest, den Energieversorger von ihren Kunden für den Verbrauch von Gas und Strom verlangen können. Laut Ofgem verhindert die Obergrenze, dass Energieunternehmen übermäßige Gewinne machen, und stellt sicher, dass die Kunden nicht mehr als einen fairen Preis für ihre Energie bezahlen.

Die britische Behörde legt die Obergrenze alle sechs Monate auf der Grundlage der zugrundeliegenden Kosten für die Energieversorgung fest. Bei der letzten Erhöhung im Oktober stiegen die Energierechnungen für rund 15 Millionen Haushalte um 12 Prozent auf ein Allzeithoch von 1.277 Pfund (1.520 Euro) pro Jahr.

Laut Ofgem ist die jüngste Anhebung der Obergrenze eine Reaktion auf den "Rekordanstieg der weltweiten Gaspreise in den letzten sechs Monaten, wobei sich die Großhandelspreise im letzten Jahr vervierfacht haben" und zur Schließung von Dutzenden von Versorgungsunternehmen führten. Die Behörde erklärte:

"Im Laufe des letzten Jahres sind 29 Energieversorgungsunternehmen aus dem Markt ausgeschieden oder unter Sonderverwaltung gestellt worden, was rund 4,3 Millionen Haushaltskunden betrifft."

Ofgem geht davon aus, dass die Aufhebung der Obergrenze auch Kunden mit Standardtarifen betreffen wird, die noch nicht zu einem festen Vertrag für ihren Energieverbrauch gewechselt sind. In der Presseerklärung heißt es dazu:

"Das liegt daran, dass die Energieunternehmen es sich nicht leisten können, ihre Kunden für weniger Strom und Gas zu beliefern, als sie dafür bezahlt haben."

Die Regulierungsbehörde wies jedoch darauf hin, dass sie weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der sich verschärfenden Energiekrise vorbereite, darunter eine Änderung der Häufigkeit für die Festlegung der Preisobergrenzen, "um sicherzustellen, dass sie weiterhin die tatsächlichen Kosten der Energieversorgung widerspiegeln".

Die Verbraucher im Vereinigten Königreich leiden bereits unter den steigenden Preisen für viele unterschiedliche Waren, vom Haushaltsstrom bis hin zu Konsumgütern, da die Inflation auf den höchsten Stand seit drei Jahrzehnten zusteuert. Die Ankündigung von Ofgem erfolgte zudem nur wenige Stunden, bevor die Bank of England eine neue Zinserhöhung um 0,5 Prozent bekannt gab.

Der britische Finanzminister Rishi Sunak kündigte parallel zur Behördenentscheidung Maßnahmen zur Unterstützung der britischen Haushalte bei der Begleichung ihrer Stromrechnungen an. Damit sollen der "großen Mehrheit der Haushalte" 350 Pfund (416 Euro) zur Verfügung gestellt werden, um die von Ofgem vorgenommene Erhöhung der Obergrenze auszugleichen. Viele Experten sind jedoch der Meinung, dass das die Auswirkungen der Energiekostensteigerung nur abfedern wird. Nutzer in den sozialen Medien bezeichnen Ofgems Erhöhung der Obergrenze bereits als "schwarzen Donnerstag".

Mehr zum ThemaHohe Energiepreise: Belgien greift Bürgern mit Geldgeschenken und Steuersenkungen unter die Arme

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.