Wirtschaft

Wegen geplanter Russland-Sanktionen: US-Offizielle konferieren mit Großbanken

Berichten zufolge trafen sich US-Offizielle mit mehreren Großbanken, um die Auswirkungen von Sanktionen gegen Russland auf das US-Bankensystem zu besprechen. Vor allem das Abschneiden Russlands vom SWIFT-Zahlungssystem bereitet Banken und Industrie Kopfzerbrechen.
Wegen geplanter Russland-Sanktionen: US-Offizielle konferieren mit GroßbankenQuelle: Gettyimages.ru © Howard Kingsnorth

Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrates der USA und andere hochrangige Beamte der Biden-Administration haben sich im Laufe der zurückliegenden Woche mit hochrangigen Führungskräften der größten US-Banken (unter anderem JP Morgan, Goldman Sachs, Citigroup und Bank of America) getroffen. Gegenstand der Besprechungen waren laut einem Bericht von Bloomberg Maßnahmen, die ergriffen werden müssten, falls sich die USA für Sanktionen gegen Russland entscheiden sollten.

Die USA und die EU erwägen wegen angeblicher Aggressionsabsichten Moskaus eine Reihe zusätzlicher Sanktionen gegen Russland, die unter anderem darauf abzielen, Russlands Fähigkeit zum Währungsumtausch oder zum Verkauf seines Öls und Gases nach Europa einzuschränken. Im Gespräch ist sogar der Ausschluss des Landes vom SWIFT-Zahlungssystem.

Das alles sind Einschränkungen, die zwar Moskau schaden, aber auch die eigene Wirtschaft der USA treffen könnten. Darum fürchtet das Bankensystem die angekündigten Sanktionen, berichtet Bloomberg. Auch große Industriekonzerne taten Bedenken kund.

Allen panischen Vorhersagen aus Washington und Kiew in den letzten zweieinhalb Monaten zum Trotz kam es bislang zu keiner Invasion, doch auf Drohungen, Moskau von der SWIFT-Liste zu streichen, wurde nicht verzichtet.

Berichten der deutschen Medien in den letzten Wochen zufolge gaben die westlichen Staats- und Regierungschefs jedoch die Drohung auf, Russland vom Dienst abzuschneiden. Das berichtete unter anderem das Handelsblatt am 17. Januar. Im Bericht des Handelsblattes wurde angedeutet, dass Berlin und Washington gezielte Sanktionen gegen Russlands größte Banken als Reaktion auf die angeblich erwartete, von Moskau aber stets bestrittene russische Invasion in der Ukraine in Erwägung zögen. Der Nationale Sicherheitsrat der USA betont hingegen bis heute, dass "keine Option vom Tisch" sei.

Sollte Russland von SWIFT abgeschnitten werden, wäre es gezwungen, den Export von Öl, Gas, Metallen und anderen dringend benötigten Gütern nach Europa einzustellen, warnte der Vizesprecher des russischen Oberhauses des Parlaments am Dienstag.

Die Europäische Zentralbank forderte ihre Kunden auf, schon jetzt zu überlegen, wie sie auf Sanktionen gegen Russland reagieren könnten. Die Citigroup, die US-Bank mit dem größten Geschäft in Russland unter US-amerikanischen Banken, unternahm bereits Schritte, um dieses Engagement zu verringern. Sie kündigte unter anderem an, dass sie ihr Privatkundengeschäft in dem Land aufgeben und sich ausschließlich auf Geschäftskunden konzentrieren will. Die Citigroup ist auch die einzige US-Bank, die in der Ukraine tätig ist.

Mehr zum Thema - Bei SWIFT-Ausschluss: Russland warnt vor Ausfall der Öl- und Gaslieferungen nach Europa

(RT International/RT Deutsch)

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