Wirtschaft

Fitch: Chinesischer Immobilienriese Evergrande zahlungsunfähig

Die US-amerikanische Rating-Agentur Fitch hat den chinesischen Immobilienkonzern Evergrande mit Blick auf seine bestehenden Dollarschulden für zahlungsunfähig erklärt.
Fitch: Chinesischer Immobilienriese Evergrande zahlungsunfähigQuelle: www.globallookpress.com © Wiktor Dabkowski

Die chinesische Evergrande-Gruppe wurde von Fitch Ratings für zahlungsunfähig erklärt, was ihre Dollarschulden betrifft. Evergrande ist das zweitgrößte Wohnimmobilienunternehmen in China mit mehr als 1.300 Projekten in 280 Städten.

Die in den USA ansässige Rating-Agentur hat die Bewertung des Bauträgers auf "Restricted Default" herabgesetzt, da die Rückzahlung von Anleihen in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar innerhalb der am 6. Dezember abgelaufenen tilgungsfreien Zeit nicht erfolgt ist.

Höchster Schuldenstand von allen Privatunternehmen

Das chinesische Unternehmen hat die höchsten Schulden aller Privatunternehmen der Welt – 300 Milliarden Dollar (Stand: Juni 2021).

Die Evergrande-Saga wurde auf den globalen Märkten genau beobachtet, da das schiere Volumen der Schulden des Unternehmens den chinesischen Immobilienmarkt destabilisieren und andere Länder in Mitleidenschaft ziehen könnte.

Anfang des Monats hatten die chinesischen Behörden den Gründer von Evergrande vorgeladen, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, dass es möglicherweise nicht in der Lage sei, seine Schulden zurückzuzahlen. Das Unternehmen verpflichtete sich, mit den Offshore-Gläubigern aktiv an einem Umstrukturierungsplan zu arbeiten.

Evergrande hatte bereits Anfang November eine Frist zur Begleichung von Verbindlichkeiten in Höhe von 82,5 Millionen Dollar verpasst.

Im vergangenen Monat hatte ein Großaktionär von Evergrande – die in Hongkong ansässige Chinese Estates Holdings Limited – seine Beteiligung an dem Unternehmen durch den Verkauf von rund 270 Millionen Aktien verringert.

Die People's Bank of China erklärte im Oktober, die Probleme von Evergrande seien ein "individuelles Phänomen" und die Risiken aufgrund eines möglichen Zahlungsausfalls seien "beherrschbar", da der Immobiliensektor des Landes "gesund" bleibe.

Corona-Krise und Rezession

Zwei Jahre COVID-19-Pandemie und andere Wachstumshemmnisse haben die chinesische Wirtschaft gebremst und eine beispiellose Rezession auf dem Immobilienmarkt des Landes ausgelöst.

Kritiker sagen, dass die von Evergrande gebauten Wohnungen für die meisten Menschen im Land unerschwinglich seien und das Unternehmen nicht in der Lage sei, die von ihm gebauten Wohnungen zu verkaufen.

Die chinesische Wirtschaft ist in hohem Maße von Immobilien abhängig. Einigen Schätzungen zufolge macht der Wohnungsbau jährlich etwa 29 % des chinesischen BIP aus, das sind 10 bis 20 % mehr als in den meisten entwickelten Ländern.

Mehr zum Thema - China: Nur noch wenige Tage bis zum Bankrott von Evergrande

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