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China: Nur noch wenige Tage bis zum Bankrott von Evergrande

Der chinesische Immobiliengigant Evergrande Group sieht sich mit einem Schuldenberg von rund 300 Milliarden Dollar konfrontiert. Nach Expertenmeinung bleiben nur wenige Tage bis zum Bankrott. Ein Kreditanalyst der Deutschen Marktscreening Agentur spricht von beschönigenden Berichten, wonach angeblich Anleihezahlungen erfolgt wären.
China: Nur noch wenige Tage bis zum Bankrott von EvergrandeQuelle: www.globallookpress.com © © Wiktor Dabkowski

Wenige Tage vor dem Verstreichen einer 30-Tage-Frist verkaufte Evergrande seine 5,7 Prozent Beteiligung an dem Medienunternehmen HengTen Networks Group Ltd. Dies brachte rund 145 Millionen Dollar ein. Die Evergrande Group ist, gemessen am Umsatz, das zweitgrößte Immobilienunternehmen Chinas. Rund 200.000 Mitarbeiter sind für das Unternehmen tätig. Die Immobilien des Konzerns befinden sich in 22 Städten. Der Konzern steht vor dem Konkurs, womit angeblich eine chinesische Immobilienblase zu platzen droht. Vielen chinesischen Bürgern droht damit der private Bankrott, da sie für nicht fertiggestellte Wohnungen ihr gesamtes Vermögen investiert sowie Kredite aufgenommen haben. Neben den Immobilien ist Evergrande bisher etwa auch in den Bereichen Gesundheit und E-Fahrzeuge tätig. 

Der chinesische Immobiliensektor zeigte bereits so hohe Verluste wie seit dem Jahr 2015 nicht mehr. Das Wachstum der Investitionen in Immobilien sank auf 8,8 Prozent. Bis September lag es noch bei 10,9 Prozent. 

Am 10. November soll es nach verschiedenen Berichten Evergrande gelungen sein, den Ausfall von Anleihezahlungen zu vermeiden. Der leitende Analyst der Deutschen Marktscreening Agentur (DMSA) Dr. Marco Metzler teilte jedoch mit, Evergrande sei am Mittwoch mit der Zahlung von 148,2 Millionen Dollar in Verzug geraten:

"Evergrande-Anleihezahlungen werden von anonymen Quellen erneut beschönigt, aber das wird den Konkurs in wenigen Tagen nicht aufhalten. Der bisher wichtigste Termin, die Zahlung von 148,2 Millionen Dollar (ursprünglich fällig am 11. Oktober), wurde noch immer nicht offiziell bestätigt, aber anonyme Quellen haben großen Finanznachrichtenpublikationen mitgeteilt, dass die Zahlungen bereits erfolgt sind."

Auch zwei Tage nach Ablauf der Frist könne die DMSA nicht bestätigen, dass die Zahlungen erfolgt wären. Für Metzler ist es unverständlich, dass sich Medien noch auf anonyme Anleihegläubiger berufen und behaupten, dass Zahlungen geleistet worden seien, obwohl "wir als öffentliche Anleihegläubiger eindeutig bestätigen können, dass dies nicht der Fall ist." Auch im letzten Monat seien zwei tilgungsfreie Fristen versäumt worden.

Metzler bereitet für die DMSA einen Konkursantrag gegen Evergrande vor: 

"Wir haben bewusst Anleihen von Evergrande gekauft, wohl wissend, dass wir sie wahrscheinlich nicht zurückbekommen werden, um endlich Transparenz in diese undurchsichtigen Nachrichten von angeblichen Zinszahlungen zu bringen." 

Der Konkurs des Unternehmens scheint unausweichlich. Von der Evergrande New Energy Vehicle Group übernahm der britische Elektroantriebs-Spezialist Saietta Group nun das Unternehmen e-Traction Europe. Evergrande hatte den Bereich New Energy Vehicle ausgebaut, der sich auf elektrobetriebene Fahrzeuge konzentriert. Die e-Traction ist Lieferant für Elektroantriebe. Sollte es Evergrande gelingen, den Bankrott noch abzuwenden, wird der Konzern weiter in E-Autos investieren. 

Der Chef der Bank of Japan Haruhiko Kuroda beschwichtigte, dass ein globaler Schock unwahrscheinlich sei. Das Geld, was Evergrande seinen Gläubigern außerhalb Chinas schulde, halte sich in Grenzen.

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