Rosneft-Chef: Klimawandel kommt, selbst wenn Ziele der CO₂-Neutralität erreicht werden
Die Welt wird mit dem Klimawandel konfrontiert sein, auch wenn sie die Ziele der Kohlenstoffneutralität bis ins Jahr 2050 erreicht, meint der Vorstandsvorsitzende des russischen Ölkonzerns Rosneft Igor Setschin. Auf dem Eurasischen Wirtschaftsforum in Verona erklärte er:
"Das Klima der Erde war noch nie statisch, und selbst nach Erreichen der Klimaneutralitätsziele bis 2050 wird die Menschheit mit Klimaveränderungen konfrontiert sein."
Gleichzeitig betonte er, dass die Energiewende nur möglich ist, wenn die Stabilität der Energieversorgung und die Entwicklung neuer Technologien aufrechterhalten werden. Der Rosneft-Chef erklärte:
"Die Entwicklung neuer Materialien ist nicht mehr nur eine Energiefrage, sondern eine viel ernstere Frage der Veränderung der Wirtschaftsstruktur. Trotz der vielfältigen Pläne zur Erreichung der Kohlenstoffneutralität wird die Energiewende ohne die Entwicklung neuer Technologien und Materialien ein Wunschtraum bleiben. Selbst langfristig werden die erneuerbaren Energien nicht in der Lage sein, die traditionellen Energieressourcen vollständig zu ersetzen."
Die Befürworter einer vollständigen Verweigerung von Investitionen in den Öl- und Gassektor ignorieren die Risiken eines Marktungleichgewichts, fügte Setschin hinzu. Er betonte, dass dieses Jahr deutlich gezeigt habe, wie falsche Entscheidungen im Bereich der Klimapolitik zu schwerwiegenden negativen Folgen für die gesamte Weltwirtschaft und die Gesellschaft führen können.
Laut dem Rosneft-CEO übt nicht die OPEC-Politik, sondern die Klimaagenda Druck auf die Öl- und Gaspreise aus. Er erklärte:
"Der Druck von Klima-Aktivisten stoppt die Umsetzung gemeinsamer Projekte mit internationalen Unternehmen, was die Konzerne dazu zwingt, ihre Investitionen in die Öl- und Gasförderung zu kürzen und die Mittel in erneuerbare Energien umzuleiten. Es ist die Klimaagenda, die heute Druck auf den globalen Öl- und Gasmarkt ausübt."
In der Zwischenzeit könnte die Gaskrise zu einer zusätzlichen Nachfrage nach Öl im Umfang von einer Million Barrel pro Tag führen, was die Ölpreise weiter in die Höhe treiben könnte, bemerkte Setschin:
"Laut der Citi Bank und Goldman Sachs könnten die extrem hohen Preise für Erdgas eine zusätzliche Nachfrage nach Öl im Umfang von bis zu einer Million Barrel pro Tag verursachen, was das Ungleichgewicht ähnlich wie bei Gas verstärken und die Ölpreise weiter in die Höhe treiben wird."
Nach Ansicht des Rosneft-Chefs wurde die Gaskrise in Europa durch eine Reihe von Faktoren verursacht, Russland aber trage bloß zu ihrer Lösung bei. Er schloss:
"Die Gaskrise ist nicht aus einem einzigen Grund entstanden, sondern aufgrund einer Vielzahl von Faktoren, die sich gleichzeitig ausgewirkt haben. Russland trägt seinerseits dazu bei, die Krise so weit wie möglich zu lösen und die Stabilität der Gaslieferungen nach Europa zu gewährleisten. Gleichzeitig erfüllt unser Land stets alle seine vertraglichen Verpflichtungen."
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