Zentralbanken wollen Anteil chinesischer Währung erhöhen und Bestände an US-Dollar reduzieren

Laut einer weltweiten Befragung planen knapp ein Drittel aller Zentralbanken, ihren jeweiligen Anteil des chinesischen Renminbi in den Währungsreserven zu erhöhen. Gleichzeitig wollen 20 Prozent ihren Bestand an US-Dollar reduzieren.

Das in London ansässige Official Monetary and Financial Institutions Forum (OMFIF) befragte mehr als 100 Verwalter von Zentralbankreserven, Staatsfonds oder öffentlichen Pensionsfonds bezüglich ihrer Absichten zu den Währungsreserven.

Die Ergebnisse veröffentlichte die Denkfabrik in ihrem jährlich erscheinen Global Public Investor-Bericht. Demnach planen 30 Prozent der Zentralbanken, ihre Bestände am chinesischen Renminbi (auch oft wie die Währungseinheit Yuan genannt) in den nächsten 12 bis 24 Monaten zu erhöhen, während es im letzten Jahr nur 10 Prozent der Befragten waren.

Laut dem OMFIF deutet dies auf einen globalen Trend hin, der sich besonders stark in Afrika abzeichnet, wo fast die Hälfte der Zentralbanken ihre Renminbi-Reserven aufstocken wollen.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass 20 Prozent der Zentralbanken weltweit ihre US-Dollar-Bestände in den kommenden Monaten reduzieren wollen. Zudem wollen 18 Prozent ihre Euro-Reserven und 14 Prozent auch ihre Bestände an Staatsanleihen der Eurozone verringern.

Auch Moskau treibt die "Entdollarisierung" voran. Russland hat den US-Dollar vollständig aus seinem Nationalen Vermögensfonds eliminiert, indem es dessen Anteil von 35 Prozent auf null reduzierte. Gleichzeitig erhöhte das Land den Anteil des Renminbi im Fonds auf 30,4 Prozent, womit die chinesische Währung jetzt dort nach dem Euro (39,7 Prozent) an zweiter Stelle liegt. 

Laut OMFIF-Daten kontrollieren Zentralbanken, Staatsfonds und öffentliche Pensionsfonds derzeit ein Vermögen von insgesamt 42,7 Billionen US-Dollar. Allein die weltweiten Zentralbankreserven wuchsen im Jahr 2020 um etwa 1,3 Billionen US-Dollar auf einen neuen Höchststand von 15,3 Billionen US-Dollar.

Mehr zum Thema - Trotz Abkehr vom US-Dollar: Greenback nimmt noch immer Großteil an globalen Währungsreserven ein