Durch Corona: Pharmabranche fasst wieder Fuß in Deutschland
Ugur Sahin hat es mit seiner Firma BioNTech bis in die Liste der Forbes-Milliardäre mit 3,3 Milliarden Euro geschätztem Vermögen geschafft. Andere können folgen. Corona zündete in der Pharmabranche gegenüber der angeschlagenen Automobilbranche (Inlandsumsatz 153,4 Milliarden im Jahr 2019) einen Turbo: Mit 47 Milliarden Euro hat sie 2020 Rückenwind – in erster Linie durch den Erfolg der mRNA-Pioniere BioNTech und CureVac. Jetzt spielt diese neue Pharmabranche mit in der Oberliga. Auch die Biotechbranche mit 6,5 Milliarden Euro Branchenumsatz hofft auf positive Effekte. Der Pfizer-Deutschlandchef Peter Albiez lobte:
"Die mRNA ist nicht weniger als eine Impfstoffrevolution und Deutschland ist eines der Gravitationszentren in der Welt. Die Pionierarbeit von BioNTech und CureVac zeigt, welches Potenzial in dem Land steckt. Das können wir fördern, um den Innovationsstandort Deutschland weiterzubringen."
Das Mainzer Biotechunternehmen BioNTech hat zusammen mit dem Pharmakonzern Pfizer in weniger als einem Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie den weltweit ersten mRNA-Impfstoff gegen das Virus auf den Markt gebracht. Die EU orderte 600 Millionen Dosen mit Zusage.
Das Tübinger Unternehmen CureVac ist der zweite Spieler aus Deutschland, der in diesem Bereich die europäische Zulassung bis Ende Juni 2021 erwartet.
Die Partnerschaft von BioNTech und Pfizer gilt als Erfolgsbeispiel in der Branche, viele weitere Kooperationen bei der Impfstoffproduktion sind gefolgt. Insgesamt 18 Unternehmen in Deutschland sind etwa als Wirkstofflieferanten oder Auftragsfertiger eingebunden. Darunter auch der Sputnik-V-Lieferant R-Pharm aus Illertissen bei Memmingen (Bayern). Tausende hoch dotierte Arbeitsplätze sichern auf diesem Sektor Deutschlands wirtschaftliche Zukunft.
Der Präsident des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) Han Steutel sagte im Handelsblatt:
"Noch nie haben wir in der Industrie eine solch breite Kooperation der Firmen gesehen. Obwohl wir alle Wettbewerber sind, gab es eine große Bereitschaft zur Zusammenarbeit."
Er vermute einen echten Einstellungswechsel in den Unternehmen. Er erwartet bei der mRNA-Technologie weitere Erfolge in der Bekämpfung von Krebserkrankungen. Hier waren beide Pioniere, sowohl die BioNTech-Gründer als auch CureVac, von Anfang an dabei. Neue Ansätze wie etwa die Behandlung von Autoimmunerkrankungen könnten für den Pharmastandort Deutschland wissenschaftlich und wirtschaftlich eine nachhaltige Bedeutung haben.
Rund um die neuen Forschungsansätze bilden sich intellektuelle Cluster, die auf das Interesse ausländischer Geldgeber stoßen, in Deutschland zu investieren, hoffte Steutel. Kooperationen beschleunigen nicht nur in der Industrie die Prozesse. Bei der Zulassen von Impfstoffen trug die verbesserte und enge Zusammenarbeit mit den internationalen Behörden zum Erfolg bei. So konnte die Markterlaubnis der Corona-Impfstoffe auch schneller als üblich erteilt werden. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Institutes, sagte:
"Große Teile unserer Behörde haben sich auf das Thema Corona fokussiert. Wir haben gezeigt, dass wir flexibel und schnell reagieren können. Mit der notwendigen Unterstützung wird das auch in Zukunft möglich sein."
Es habe zweiwöchentliche Konferenzen mit den Zulassungsbehörden weltweit gegeben. Wissenschaftliche Beratungstermine für die Impfstoffstudien wurden innerhalb von Tagen statt sonst Wochen oder Monaten vergeben. Nur bei der Zulassung des russischen Impfstoffes Sputnik V haben EMA und Paul-Ehrlich-Institut bislang noch keine Lösung. Obwohl der Vorgang seit Monaten vorliegt. Auch bei dem Pharma-Werk in Illertissen stehen rund 350 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Der Impfstoff wird bisher in 40 Ländern erfolgreich verimpft.
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