Wirtschaft

US-Firmen wollen trotz Trumps Drohungen in China bleiben

Der US-Präsident droht damit, den Handel zwischen den USA und China zu entkoppeln. Er fordert US-Unternehmen auf, ihre Produktion zurück in die USA zu verlegen. Eine Umfrage der US-Handelskammer zeigt jedoch, dass die meisten Firmen nicht vorhaben, dem Aufruf zu folgen.
US-Firmen wollen trotz Trumps Drohungen in China bleibenQuelle: Reuters © Jonathan Ernst

Während die Trump-Regierung darauf drängt, den Handel zwischen den USA und China zu entkoppeln, zeigt eine neue Umfrage, dass 92,1 Prozent der US-amerikanischen Unternehmen in China nicht vorhaben, das Land zu verlassen.

Laut einer Untersuchung der US-amerikanischen Handelskammer planen nur 5,1 Prozent der Unternehmen mit einem weltweiten Umsatz von über 500 Millionen US-Dollar, China zu verlassen.

Nur 4,3 Prozent der Mitglieder der US-amerikanischen Handelskammer planen, Teile ihrer Betriebe zurück in die Vereinigten Staaten zu verlagern, was das viertwichtigste Ziel für die Diversifizierung von Lieferketten darstellt. Etwa 70,6 Prozent der Unternehmen planen keine Änderung der Produktionszuweisung, was einem Anstieg von 5,1 Prozent gegenüber dem letzten Jahr entspricht.

Mehr als 85 Prozent der befragten Unternehmen sind seit einem Jahrzehnt oder länger und nur 4,6 Prozent seit weniger als fünf Jahren in China ansässig. Ker Gibbs, Präsident der US-amerikanischen Handelskammer, erklärte laut der South China Morning Post:

Unsere Mitgliedschaft ist ziemlich stabil, die meisten Unternehmen sind schon lange hier und gut verwurzelt.

Aber deshalb sind wir auch so beunruhigt über all die Forderungen nach einer Entkoppelung. Unser größtes Anliegen ist es, zu verstehen, was die Ziele des Weißen Hauses sind und wohin wir uns bewegen.

Die Umfrage ergab außerdem, dass etwa 22,5 Prozent der Befragten Investitionen aufgrund von Handelskriegszöllen hinhalten. Im Jahr 2019 lag die Zahl noch bei 32,3 Prozent. Mehr als die Hälfte von ihnen verfolge nun eine "China für China"-Strategie, was bedeutet, dass sie mit ihren Operationen dort das chinesische Festland bedienen, während andere Einrichtungen die Nachfrage außerhalb Chinas befriedigen.

Ein Drittel der US-Firmen in China gab an, dass die sich verschlechternden Beziehungen zwischen den USA und China ihre Fähigkeit beeinträchtigen, Mitarbeiter im Land zu halten. Gibbs teilte mit:

Die Mitglieder sind besorgt, widmen sich aber dem Markt, der attraktiv, groß und im Wachstum begriffen ist. Wir sind uns der Fragen der nationalen Sicherheit bewusst, und die Mitglieder hoffen, dass es eine gewisse Neugewichtung der Beziehung geben kann.

Viele Mitglieder spüren ein kleines Schleudertrauma der letzten dreieinhalb Jahre und wünschen sich eine langfristigere Strategie.

In seiner Ansprache am Tag der Arbeit an die Nation kritisierte US-Präsident Donald Trump US-Unternehmen, die nach China auswandern, und drohte damit, Bundesverträge zu kürzen und den Handel zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt zu entkoppeln. Er betonte:

Wir verlieren Milliarden von US-Dollar, und wenn wir keine Geschäfte mit [China] machen würden, würden wir keine Milliarden von US-Dollar verlieren.

Das nennt man Entkopplung, also fangen Sie an, darüber nachzudenken.

Kein Land [...] hat uns so abgezockt wie China.

Während der Ansprache versäumte Trump es jedoch darauf einzugehen, was bei der Entkopplung mit den über eine Billion US-Dollar schweren US-Schulden passieren würde, die Peking hält.

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