Nicht aus dem Gleis geworfen: Russische Diplomaten schieben Draisine an, um Nordkorea zu verlassen
Nordkorea machte seine Grenzen wegen der COVID-19-Pandemie früh dicht, was sich stark auf den Außenhandel auswirkte. Selbst die für die Wirtschaft des Landes lebenswichtigen Güter dürfen seit einigen Monaten nicht über die Grenze transportiert werden. Auch der Passagierverkehr ist nahezu lahmgelegt, die meisten öffentlichen Transportwege sind derzeit gesperrt.
Um das abgeriegelte Land zu verlassen, mussten Mitarbeiter der russischen Botschaft in Nordkorea und deren Familienangehörige mehrere Verkehrsmittel wechseln. Sie fuhren zuerst 32 Stunden mit dem Zug und dann zwei Stunden mit dem Bus. Der kurioseste Abschnitt der Reise war aber der letzte Kilometer vor der russischen Grenze. Diese verläuft entlang des Tumen-Flusses. Um den Fluss zu überqueren, mussten die Diplomaten eine Draisine bauen und diese auf einer Eisenbahnbrücke anschieben. "Man musste im Voraus einen Wagen bauen, ihn auf die Schienen stellen, das Gepäck daraufstellen, die Kinder darauf setzen – und die Reise ging los", teilte das russische Außenministerium in den sozialen Medien mit.
Wladislaw Sorokin, der dritte Sekretär der Botschaft und der einzige erwachsene Mann in der Gruppe, schob das Gefährt etwas mehr als einen Kilometer bis zur Grenze an. Das jüngste Mitglied der Gruppe war seine Tochter, gerade mal drei Jahre alt.
Die Diplomaten hatten Erfolg und, wie den Aufnahmen zu entnehmen ist, ziemlich viel Spaß. Am 25. Februar wurden die Heimkehrer von ihren Kollegen aus dem Außenministerium in Russland empfangen. Ein Bus brachte sie anschließend zum Flughafen in Wladiwostok.
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