
Bern kauft Waffen, Washington kassiert – die Schweiz auf Betteltour bei Trump

Die Schweiz blamiert sich im Handelsstreit mit den USA. Statt souverän aufzutreten, serviert Bern dem Weißen Haus eine Einkaufsliste mit mehr amerikanischen Waffen, mehr Energie und mehr Investitionen. Am Ende bleibt der Eindruck, dass man sich freikaufen will. Was bleibt, ist ein außenpolitisches Schauspiel, das weniger von Strategie als von Panik geprägt ist.

Karin Keller-Sutter scheiterte im direkten Gespräch mit Donald Trump krachend. Der US-Präsident wischte ihre Argumente beiseite und verspottete sie als "nette Dame". Danach reiste sie eilig nach Washington und kam mit leeren Händen zurück. Seitdem springt Guy Parmelin ein, der nächste Bundespräsident, und präsentiert Washington Zugeständnisse, als handle es sich um eine Notversteigerung.
Statt klare rote Linien zu ziehen, knickt Bern ein. Uhrenbosse wie Rolex-Chef Jean-Frédéric Dufour werden als Aushängeschilder vorgeschickt, um Trump auf gesellschaftlichem Parkett zu beeindrucken. Doch Luxusuhren als diplomatische Währung wirken eher verzweifelt als überzeugend.
Washington diktiert, Bern liefert
Trumps Strafzölle von 39 Prozent treffen die Schweiz ins Mark. Exporte in die USA sind im August um 22 Prozent eingebrochen, die Uhrenbranche verzeichnet zweistellige Rückgänge. Schokolade, Käse und Präzisionsgeräte rutschen ebenfalls ab.
Anstatt offensiv die eigene Rolle als verlässlicher Partner und Finanzplatz zu betonen, lässt sich die Schweiz vorführen. Selbst Goldexporte wurden zeitweise mit Zöllen belegt, was die Märkte durcheinanderwirbelte. Washington zeigt Härte, Bern stolpert hinterher.
Die Schweiz demonstriert in diesen Tagen, wie man außenpolitisch an Gewicht verliert. Hektik, Symbolpolitik und fehlende Linie prägen das Bild. Anstatt nüchtern die eigenen Interessen zu verteidigen, biedert sich der Bundesrat an.
Das Signal ist fatal. Wer einmal den Eindruck erweckt, sich freikaufen zu wollen, wird beim nächsten Mal noch härter zur Kasse gebeten.
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