
Massiver Rückgang: Warum überteuerte Schweizer Uhren plötzlich out sind

Die Schweizer Uhrenindustrie, lange Zeit weltweit ein Synonym für Luxus, Präzision und Tradition, steht vor einer tiefgreifenden Krise. Die Nachfrage nach klassischen Schweizer Uhren bricht zunehmend ein – und dafür gibt es gleich mehrere Gründe, die zusammenspielen und den einst so glanzvollen Markt ins Wanken bringen.
Ein Hauptfaktor sind die hohen Preise. Schweizer Uhren sind teure Statussymbole, deren Preise durch den starken Schweizer Franken weiter steigen. Für viele Käufer, besonders in wichtigen Märkten wie China, den USA und Japan, werden die Uhren schlicht zu kostspielig. Das sorgt dafür, dass die Nachfrage in diesen Regionen drastisch sinkt, wie aktuelle Zahlen der schweizerischen Uhrenindustrie belegen.

Parallel dazu wachsen die Herausforderungen durch neue Technologien. Smartwatches haben in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt. Sie vereinen die traditionellen Funktionen einer Uhr mit digitalen Features wie Fitness-Tracking, Kommunikation und mobiler Vernetzung – Eigenschaften, die klassische Schweizer Uhren nicht bieten. Besonders jüngere Konsumenten bevorzugen zunehmend diese multifunktionalen Geräte, die praktischer und oft günstiger sind.
Zudem haben sich die Konsumgewohnheiten gewandelt. Das Image von Luxusuhren als unverzichtbares Statussymbol verliert an Strahlkraft. Viele Käufer achten heute stärker auf Nutzen, Nachhaltigkeit und Innovation. Die Schweizer Uhrenindustrie tut sich schwer, sich diesen veränderten Erwartungen anzupassen. Ein modernes, technologieaffines Publikum spricht sie nur begrenzt an.

Die Swatch Group, einst als Retterin der Schweizer Uhrenindustrie gefeiert, steht exemplarisch für die derzeitige Krise. Im ersten Halbjahr 2025 meldete der Konzern einen Umsatzrückgang von über 11 Prozent auf 3,06 Milliarden Franken. Der Reingewinn brach dramatisch ein – von 147 Millionen im Vorjahr auf nur noch 17 Millionen Franken. Besonders schmerzhaft: Der Rückgang war laut Swatch "exklusiv auf China" zurückzuführen, einem lange Zeit tragenden Pfeiler des globalen Uhrenabsatzes. Zwar verzeichnete das Unternehmen in Märkten wie Nordamerika und Indien noch Wachstum, doch das reicht nicht aus, um die Verluste in Asien zu kompensieren. Trotz der angespannten Lage verzichtete Swatch auf Stellenabbau – ein symbolischer Akt, der zeigt, wie stark sich der Konzern mit seiner Schweizer Identität verbunden fühlt, aber auch, wie hoch der Druck inzwischen geworden ist.
Auch wirtschaftliche Unsicherheiten und geopolitische Spannungen belasten den Luxusgütermarkt zunehmend – befeuert durch Donald Trumps aggressive Handelspolitik, neue Zölle, Sanktionen und wachsende globale Konflikte. Schweizer Uhren geraten dabei unter Druck: Sie gelten als Symbol westlichen Wohlstands und sind in unsicheren Zeiten eines der ersten Opfer strategischer Einsparungen und politischer Reibung.
Die Schweizer Uhrenbranche steckt in der tiefsten Krise seit Jahren. Klassische Modelle verlieren an Relevanz, während Smartwatches und digitale Geräte den Markt dominieren. In wichtigen Absatzmärkten wie China, den USA und Japan brechen die Bestellungen ein – ein klares Signal dafür, dass Luxus allein nicht mehr ausreicht, um Käufer zu überzeugen. Gleichzeitig belasten starke Währungsschwankungen, Zollbarrieren und ein genereller Wertewandel das Geschäft. Die Branche steht vor der Aufgabe, sich neu zu positionieren, bevor ihre einst unumstößliche Stellung endgültig ins Wanken gerät.
Vielleicht könnte Russland tatsächlich zur Rettung für die Schweizer Uhrenindustrie werden – ein großer Markt mit kaufkräftiger Klientel und einer klaren Affinität zu Luxus und Tradition. Doch in Bern dominiert Zurückhaltung: Aus politischen Gründen wird eine Öffnung Richtung Moskau derzeit nicht einmal in Betracht gezogen. Statt Chancen zu nutzen, bleibt man in ideologischer Starre gefangen – selbst wenn der russische Markt bereit wäre, Schweizer Uhren mit offenen Armen zu empfangen.
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