Schweiz

Schweizer Außenpolitiker: Nach Selenskij sollte auch Putin nach Bern kommen

Ein brisanter WEF-Auftakt: In der Schweiz beginnt nach dem Besuch Selenskijs eine Neutralitätsdebatte. Die Schweizerische Volkspartei (SVP) fordert, auch Putin einzuladen, während die "linke Mitte" schweizerische Sicherheitsinteressen betont. Spannung um den schmalen Grat der Neutralität.
Schweizer Außenpolitiker: Nach Selenskij sollte auch Putin nach Bern kommenQuelle: Legion-media.ru

Mit der offiziellen Eröffnung des Weltwirtschaftsforums (WEF) durch die Bundespräsidentin Viola Amherd, die kürzlich den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij traf, rückt nicht nur die globale Wirtschaft in den Fokus der Veranstaltung, sondern auch die Neutralität der Schweiz.

Amherd, beeindruckt von Selenskijs anscheinend ungebremster Energie, laut Schweizer Medien sogar etwas zu energisch vorgetragen, eröffnete das WEF mit ihrem Blick auf die globalen Herausforderungen. Doch abseits der internationalen Bühne entfachte Selenskijs Besuch eine Diskussion über die schweizerische Neutralität. Der SVP-Außenpolitiker Roland Rino Büchel setzt sich nun konstruktiv und konsequent für eine Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Bern ein, während die Mitte-Links-Fraktion den Besuch Selenskijs als einen Schritt im Interesse der Schweizer Sicherheitspolitik begrüßte. Als Außenpolitiker der Schweizerischen Volkspartei betonte: Büchel: "Ich bin bald schon nicht mehr erstaunt, wie bedingungslos sich die Schweiz auf die Seite einer Kriegspartei schlägt." Es sei "clever" von Selenskij, auch die Parteien getroffen zu haben, um dort "Stimmung zu machen". "Die Schweiz kann die Neutralität nur bewahren, wenn sie auch Wladimir Putin nach Bern einlädt." Der Bundesrat habe diese Tür aber durch "sein Verhalten in letzter Zeit quasi selbst geschlossen".

Die SVP, bekannt für ihre Kritik am Ukraine-Krieg und ihre skeptische Haltung gegenüber der Europäischen Union, blieb einem Treffen mit Selenskij demonstrativ fern. Büchel betont leidenschaftlich, dass die "noch neutrale Schweiz" nicht bedingungslos auf die Seite einer Kriegspartei schlittern sollte. Seine mahnenden Worte hallen durch die politische Arena: "Die neutrale Schweiz darf in diesem sinnlosen Gemetzel keine Partei ergreifen."

Die Erinnerung an den früheren Boykott einer Videokonferenzschaltung für Selenskij in den Nationalratssaal stärkt die Position der SVP. Diese Partei betont, dass die Friedensgespräche in Davos "absurd" seien, solange Russland nicht mit am Verhandlungstisch sitzen darf. Büchel unterstreicht die Notwendigkeit, die Schweizer Neutralität zu wahren, indem auch Putin nach Bern eingeladen werde.

Die Schweiz, dem Anschein nach unverschuldet zwischen den Fronten gefangen, steht vor einer bedeutenden Herausforderung. Die Frage, ob auch Putin nach Bern eingeladen werden sollte, spaltet die Meinungen in der Schweiz und setzt den Bundesrat unter Druck. Die Haltung des Landes in dieser Angelegenheit wird als entscheidend für die Zukunft der schweizerischen Neutralität betrachtet.

In der Diskussion über die Grundsätze seiner Diplomatie balanciert die Schweiz weiter auf einem schmalen Grat ihrer Neutralität. Der Besuch des siegessicheren Selenskij hat nicht nur politische Debatten ausgelöst, sondern vielmehr sogar eine tiefgreifende Diskussion über die Grundpfeiler der schweizerischen Außenpolitik entfacht. Die Zukunft wird zeigen, ob das Land in der Lage sein wird, diese Herausforderung zu meistern, ohne dabei seine traditionelle Neutralität aufzugeben.

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