Russland

Vollständig russisch: TU-214-Flugzeuge aus einheimischen Komponenten erstmals erhältlich

Die ersten Auslieferungen des neuen Zivilflugzeugs TU-214 sollen noch in diesem Jahr erfolgen. Es wird vollständig aus russischen Komponenten bestehen und somit keine importierten Teile enthalten. Die neuen Maschinen sind laut Experten zuverlässig und sicher.
Vollständig russisch: TU-214-Flugzeuge aus einheimischen Komponenten erstmals erhältlichQuelle: Sputnik © RIA Nowosti / Kirill Kalinnikow

Der russische Minister für Industrie und Handel, Anton Alichanow, sagte auf dem NAIS-Forum, der nationalen Ausstellung für die Zivilluftfahrt, dass die ersten Lieferungen von TU-214-Flugzeugen im Jahr 2025 erwartet werden. "In diesem Jahr werden die ersten TU-214 im Rahmen der im umfassenden Programm genehmigten Pläne ausgeliefert", so der Minister. Während die TU-214 selbst keine Sensation ist, weil sie seit 1996 im Kasaner Flugzeugwerk hergestellt wird, ist etwas ganz anderes sehr beeindruckend.

Erstens ist die TU-214 ein bewährtes "Arbeitstier", es wird von der fliegenden Sondereinheit "Russland" betrieben, die die ersten Personen des Staates und der Beamten und Vertreter der militärischen Machtbehörden transportiert. Das heißt, die Zuverlässigkeit des Flugzeugs wurde vielfach und unter besonders schwierigen Bedingungen über viele Jahre hinweg getestet.

Zweitens wurde die TU-214 ursprünglich zu 87 Prozent aus einheimischen Komponenten hergestellt. Es gab nur wenige importierte Teile - etwa 13 Prozent, und das waren einfache Bestandteile. Die Zeitung Wsgljad schreibt:

"Also wurden ausländische Teile ersetzt, und letztes Jahr absolvierte die vollständig mit Inlandskomponenten ausgestattete TU-214 ihren ersten Flug. Sobald die Zertifizierung abgeschlossen ist, was für dieses Jahr erwartet wird, steht der Massenproduktion solcher Flugzeuge nichts mehr im Wege."

Jetzt ist das neue Flugzeug in jeder Hinsicht sicher – und keine Sanktionen können ihm etwas anhaben. Es gibt nur einen einzigen Wermutstropfen in diesem Honigfass: Die TU-214 ist ihren Konkurrenten in puncto Wirtschaftlichkeit unterlegen. Sie verbraucht mehr Treibstoff als Boeing und Airbus und auch als das russische Analogon ausländischer Flugzeuge, das Modell MS-21. Ein wesentlicher Unterschied besteht auch darin, dass sie von drei statt von zwei Piloten geflogen werden muss. All dies erhöht die Kosten für den Betrieb eines solchen Flugzeugs, obwohl es die Zuverlässigkeit verbessert. Dmitri Baranow, ein führender Experte der Verwaltungsgesellschaft Finam Management, erklärte in einem Gespräch mit der Zeitung Wsgljad:

"Die Produktion dieser Flugzeuge ist seit langem ausgearbeitet, Teile und Baugruppen werden für sie hergestellt, das Personal wird für den Betrieb und die Wartung des Flugzeugs geschult, und es kann von vielen Flugplätzen in Russland und anderen Ländern aufgenommen werden. Das Flugzeug ist mit dem bewährten und zuverlässigen PD-90-Triebwerk ausgestattet. All dies schafft gute Aussichten für seinen weiteren Einsatz, auch für die Entwicklung verschiedener Sonderflugzeuge... Wichtig ist auch, dass diese Maschine aus einheimischen Komponenten besteht, sodass keine Notwendigkeit besteht, für einzelne Elemente eine Inlandsversion zu entwickeln."

Experten stellen fest, dass sich die russische Luftfahrtindustrie durch die umfangreichen Sanktionen in einer einzigartigen Lage befindet. Normalerweise wird der Bau eines großen Passagierflugzeugs von keinem Land allein durchgeführt – der Zusammenbau umfasst notwendigerweise Komponenten, die in anderen Ländern hergestellt werden. Russland ist nun auf sich selbst angewiesen – und deshalb ist der Schwergewichtler TU-214 bereit, ein ziviles Passagierflugzeug für den russischen Himmel zu werden, obwohl sein Betrieb teurer sein wird als der von Boeing und Airbus. Schließlich zahlt der Geizhals doppelt – und die Geschichte der letzten Jahre zeigt, dass die Abhängigkeit von ausländischen Komponenten das Land letztlich mehr kostet als der Betrieb solcher Flugzeuge.

Mehr zum Thema - 600 neue Jets bis 2030: Russland will sich vom Westen unabhängig machen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.