Eskalation nach Biden-Ankündigung: Ukraine beschießt russisches Territorium mit ATACMS
In der Nacht um 1:25 Uhr MEZ hat die Ukraine Angriffe mit ATACMS-Raketen auf die russische Grenzregion Brjansk durchgeführt. Das russische Verteidigungsministerium berichtet, sechs Raketen seien von den ukrainischen Streitkräften auf russisches Territorium abgefeuert worden. Fünf davon seien von der Luftverteidigung abgeschossen worden. Teile der abgeschossenen Raketen seien auf eine militärische Einrichtung gefallen. Dadurch wurde ein Brand ausgelöst. Das Feuer ist inzwischen gelöscht.
"Heute um 3:25 Uhr (1:25 Uhr MEZ) führte der Gegner Angriffe auf Objekte auf russischem Gebiet im Gebiet Brjansk mit sechs ballistischen Raketen durch. Nach bestätigten Angaben kamen dabei taktische ATACMS-Raketen US-amerikanischer Produktion zum Einsatz. Fünf der Geschosse wurden von den Raketenabwehrsystemen S-400 und Panzir abgefangen, die sechste wurde beschädigt", meldet das russische Verteidigungsministerium.
"Teile der Rakete sind auf das Territorium eines militärischen Obekts gefallen, wodurch ein Brand entstand, der aber umgehend gelöscht werden konnte. Es gibt keine Opfer und keine nennenswerte Zerstörung", heißt es in der Meldung weiter.
Der scheidende US-Präsident Joe Biden hatte laut einem Medienbericht gestern der Ukraine die Erlaubnis erteilt, mit von den USA gelieferten Waffen russisches Territorium anzugreifen. Eine direkte Bestätigung aus dem Weißen Haus gab es dafür zunächst nicht.
Der Schritt stellt eine klare Eskalation seitens der USA dar. Russland hat wiederholt deutlich gemacht, dass es die Erlaubnis, russisches Territoriums mit weitreichenden Waffen westlicher Produktion anzugreifen, als Kriegsbeteiligung werten werde, da der Einsatz dieser Waffen zwingend die direkte Unterstützung westlicher Militärs erfordert. Russland werde entsprechend antworten. Die Entscheidung Bidens wurde von führenden Republikanern harsch kritisiert. In Deutschland wurde die Nachricht von Vertretern der etablierten Parteien weitgehend positiv aufgenommen. Lediglich BSW und AfD warnten vor der weiteren Eskalation und den möglichen Folgen für Deutschland und Europa.
Unterdessen hat Russland seine Nukleardoktrin aktualisiert. Dieser zufolge kann Russland auch auf Angriffe eines Landes, das nicht über Nuklearwaffen verfügt, dann nuklear antworten, wenn das Land von einer Atommacht unterstützt wird. Die nukleare Antwort muss nicht zwingend auf das Land erfolgen, von dem der Angriff ausging, sondern kann auf die dahinterstehende Nuklearmacht ausgeführt werden.
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