Russland

Russland: Deutscher Investor zu fünf Jahren Haft wegen Betrugs verurteilt

Ein Moskauer Gericht hat den deutschen Investor Ralf Nowak wegen Diebstahls von Aktien eines Carsharing-Unternehmens zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er sollte noch im Gerichtssaal in Haft genommen werden, war bei der Urteilsverkündung aber nicht anwesend.
Russland: Deutscher Investor zu fünf Jahren Haft wegen Betrugs verurteiltQuelle: Sputnik © Alexei Majschew

Der deutsche Geschäftsmann Ralf Nowak, Chef der Firma Singular CIS, ist in Moskau wegen Betrugs in besonders großem Umfang zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 800.000 Rubel (rund 8.000 Euro) verurteilt worden. Zudem verurteilte das Gericht Ilnur Asmuchanow, einen seiner Komplizen, zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 500.000 Rubel (rund 5.000 Euro). Die beiden Geschäftsleute bekannten sich nicht schuldig.

Nowak hätte am Montag im Gerichtssaal verhaftet werden sollen, war aber bei der Urteilsverkündung nicht anwesend. Sein Anwalt sagte, er wisse nicht, wo sein Mandant sei:

"Er ist ins Gericht gegangen und er ist ein sehr gewissenhafter Mensch. Vielleicht ist er im Krankenhaus. Ich weiß nicht, wo er ist, wir können ihn nicht erreichen, der Inspektor auch nicht."

Gleichzeitig betonte der Anwalt, man werde gegen das Urteil Berufung einlegen.

Wie die Zeitung Kommersant berichtete, wurde das Verfahren im September 2021 auf Antrag des deutschen Staatsbürgers Benedikt Sobotka, Mitbegründer der Schweizer Bryanston Resources AG, eingeleitet. Er behauptete, Nowak und sein Geschäftspartner Fabian Kröher hätten den Verkauf von 52 Prozent der Anteile an dem Carsharing-Unternehmen BelkaCar, einem der größten russischen Carsharing-Unternehmen, zu einem unterbewerteten Preis und ohne seine Zustimmung durchgeführt. Laut Anklage arbeiteten die Beschuldigten mit nicht identifizierten Personen aus dem Management der zypriotischen Offshore-Firma BelkaCar Ltd. zusammen und verkauften mit deren Hilfe illegal die Aktien des Unternehmens hinter dem Rücken des eigentlichen Eigentümers. Aus den Unterlagen geht hervor, dass der Kauf und Verkauf der Wertpapiere fiktiv war, da er ohne tatsächliche Bezahlung erfolgte. 

Nowak wurde im Februar 2022 verhaftet. Er befand sich zunächst in Untersuchungshaft und wurde dann unter Hausarrest gestellt. Kröher wurde im August 2022 in Abwesenheit verhaftet.

In dem Fall ist auch der russische Unternehmer Boris Simin angeklagt. Er soll laut Ermittlungsbehörden den Plan zum Diebstahl der Aktien ausgeheckt haben. Im Januar 2023 erließ ein Moskauer Gericht einen Haftbefehl in Abwesenheit. Simin, der ein Finanzier des verstorbenen Oppositionellen Alexei Nawalny war, lebt seit langem im Ausland.

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