Russland

Lawrow: Russland könnte Beschränkungen bei der Raketenstationierung aufheben

Moskaus Spitzendiplomat warf Washington ein "unverantwortliches" Spiel mit dem Feuer vor. Die Vereinigten Staaten liefern nicht nur Raketen wie die ATACMS an die Ukraine; sie haben auch auf den Philippinen jüngst ein neues Raketensystem getestet.
Lawrow: Russland könnte Beschränkungen bei der Raketenstationierung aufheben© US Army, Public domain, via Wikimedia Commons

Russland wird sein nukleares Arsenal stärken und seine selbstgesetzten Beschränkungen bei der Raketenstationierung fallen lassen, wenn die USA Startrampen in Europa oder Asien stationieren, sagte Außenminister Sergei Lawrow.

In einem Interview mit Rossija Segodnja, das am Donnerstag erschien, wurde Lawrow gefragt, wie Moskau reagieren werde, wenn die USA bodengestützte Kurz- und Mittelstreckenraketen in Europa und dem asiatischen Pazifik stationieren, angesichts des noch nie da gewesenen Niveaus internationaler Spannungen.

"Die Umsetzung der amerikanischen Pläne, bodengestützte [Raketen] zu verlegen, wird nicht ohne Antwort bleiben", sagte Lawrow. Er erklärte, Russland sei dann gezwungen, die "einseitigen Selbstbeschränkungen", die es sich auferlegt habe, seit die USA den Vertrag über Mittelstreckenraketen (INF) von 1987 verlassen hatten, aufzugeben.

"Wir schließen zusätzliche Schritte auf dem Feld der nuklearen Abschreckung nicht aus, denn nach vorn verlegte amerikanische Raketen wären imstande, Kommandozentralen und Elemente unseres Nukleararsenals zu treffen", sagte der Außenminister.

Im Jahr 2019 zerrissen die USA die Übereinkunft, die durch das Verbot bodengestützter Raketen mit einer Reichweite von bis zu 5.500 Kilometern wie auch von Systemen, von denen sie abgeschossen werden könnten, half, den Kalten Krieg zu beenden. Damals warf das Pentagon Russland vor, den INF-Vertrag heimlich zu verletzen. Moskau hatte diese Vorwürfe zurückgewiesen und seine eigene Teilnahme an der Übereinkunft nach Washingtons Rückzug ruhen lassen.

Die USA stellten 2022 die Typhoon, ihr neuestes Mittelstrecken-Raketensystem, in Dienst. Es wurde im April bei einem Manöver auf den Philippinen eingesetzt. Peking protestierte dagegen, und warf den USA vor, "die Stationierung vorn auf Chinas Türschwelle zu stärken, um einseitige militärische Vorteile zu erhaschen".

In seinem Gespräch mit Rossija Segodnja sagte Lawrow, Moskau und Peking "kamen überein, die Zusammenarbeit voranzutreiben, um Washingtons unverantwortlichem Verhalten etwas entgegenzusetzen, das die internationale Stabilität untergräbt".

Die Präsidenten Wladimir Putin und Xi Jinping hatten Anfang des Monats eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sie die "höchst destabilisierenden Schritte, die eine direkte Bedrohung der Sicherheit Russlands und Chinas darstellen", verurteilten.

Im Mai kündigte Moskau an, es entwickle neue Raketensysteme, als Antwort auf die Lieferung der in den USA hergestellten ATACMS und anderer, aus dem Westen gelieferter, Raketen mit hoher Reichweite an die Ukraine.

Mehr zum Thema - Bericht: Hebt Russland selbstverhängtes Moratorium auf bodengestützte Mittelstreckenraketen auf?

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