Russland

Russlands Haushalt entgehen krisenbedingt Billionen Rubel an Steuern

Im Jahr 2022 stiegen die Schulden russischer Unternehmen gegenüber dem Fiskus drastisch an – um ein Drittel gegenüber dem Vorjahr. Experten sehen den Grund in einer krisenbedingten Verknappung des Betriebskapitals der Unternehmen.
Russlands Haushalt entgehen krisenbedingt Billionen Rubel an SteuernQuelle: Sputnik © Maksim Bogodvid

Die Gesamtschulden der russischen Unternehmen für Steuern und Gebühren, Versicherungsbeiträge, Strafen, Steuerstrafen und Zinsen sind zum 1. Januar des Jahres 2023 im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel gestiegen. Das geht aus dem Bericht des Duma-Ausschusses für Wirtschaftspolitik hervor. Die Zeitung Iswestija, die sich mit dem Dokument vertraut gemacht hat, berichtet:

"In der Erklärung des Ausschusses wird festgestellt, dass die Verschuldung steigt

- bei der Mehrwertsteuer aufgrund verspäteter Steuerzahlungen durch einzelne Unternehmen;
- bei der Körperschaftssteuer wegen zusätzlicher Gebühren aufgrund von Steuerprüfungen;
-
bei nicht geleisteten laufenden Zahlungen durch einzelne juristische Personen;
-
bei Zahlungen für die Nutzung von Naturressourcen, vor allem in Bezug auf die Mineralölsteuer aufgrund der nicht erfolgten Zahlung laufender Beträge durch eine Reihe von Unternehmen und des Inkrafttretens von Bescheiden nach den Ergebnissen von Kontrollmaßnahmen."

Auch die Nichtzahlung von Steuern im Rahmen von Sonderregelungen, Verbrauchs-steuern, lokalen Steuern und Gebühren habe zugenommen, zitiert die Zeitung.

Weiter erklärte das russische Finanzministerium gegenüber der Zeitung Iswestija, dass die Gründe für das Nominalwachstum der Schulden in vielen Fällen "einmalig" seien und mit einer vorübergehenden Berücksichtigung bestimmter Beträge in der Buchhaltung zusammenhingen.

In 80 Prozent der Fälle deutet das Problem der Verschuldung auf Schwierigkeiten in einem bestimmten Unternehmen hin, die an Ort und Stelle gelöst werden müssen, so Aleksei Tarapowski, Gründer der Anderida Financial Group, in einem Gespräch mit Iswestija. Zugleich glaubt der Experte, dass die Schuldensituation Ende 2023 von der Verantwortung der Unternehmen abhängen wird. Er betont:

"Eine Reihe von Unternehmen hatte während der Krise Probleme, und ihr Managementsystem ist nicht in der Lage, mit den Veränderungen des externen Umfelds umzugehen. Solche Unternehmen haben einen Mangel an Betriebskapital, was zu einem Anstieg der überfälligen Schulden bei ihren Geschäftspartnern führt. Danach wachsen die Probleme explosionsartig an."

Wassili Wajukin, Managing Partner bei Tax & Legal Management, merkte dazu an, dass die Probleme bei der Mehrwertsteuererhebung in erster Linie durch den Rückgang der Öl- und Gaseinnahmen des Landes sowie durch den Rückgang der Importe verursacht werden. Er glaubt aber auch, dass die Schuldensituation der Unternehmen derzeit nicht kritisch sei und sich in diesem Jahr stabilisieren werde.

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