Russland

Russischer Zolldienst: China, Indien, die Türkei und Aserbaidschan lösen die EU im Außenhandel ab

Im russischen Außenhandel ersetzen Länder wie China, Indien, die Türkei und Aserbaidschan die EU-Staaten, teilt der Interimsleiter des föderalen Zolldienstes FTS gegenüber RIA Nowosti. Der Handel mit China könnte noch in diesem Jahr 200 Milliarden US-Dollar erreichen.
Russischer Zolldienst: China, Indien, die Türkei und Aserbaidschan lösen die EU im Außenhandel abQuelle: Legion-media.ru © Steinach

Ruslan Dawydow, der kommissarische Leiter des russischen föderalen Zolldienstes FTS hat am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg ein Interview an die Nachrichtenagentur RIA Nowosti gegeben. Dabei sprach er von einem wachsenden Umsatz im Außenhandel mit mehreren Ländern, welche zunehmend die EU-Mitgliedsstaaten ablösen. Dawydow wörtlich:

"Die Natur schreckt vor der Leere zurück. Der Handel mit China wächst sehr stark. Ich denke, dass die von unseren Staatschefs gestellte Aufgabe in Bezug auf einen Handelsumsatz von 200 Milliarden US-Dollar noch in diesem Jahr erreichbar ist, wenn es nicht zu irgendwelchen Katastrophen kommt."

Ferner gab der FTS-Chef an, dass auch der Handelsumsatz mit Indien, der Türkei und Aserbaidschan kräftig wachse. Hierzu betonte er:

"Diese Länder haben für uns den Handel mit Europa bereits ersetzt: Die südlichen und östlichen Richtungen entwickeln sich sehr aktiv."

Die EU-Staaten haben nach dem Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine zehn Sanktionspakete gegen Russland vereinbart. Zu den darin enthaltenen Maßnahmen gehören unter anderem strengere Ausfuhrkontrollen von Waren mit sowohl zivilem als auch militärischem Nutzen. Inzwischen hat Brüssel das 11. Sanktionspaket gegen Russland vorgelegt.

Die EU ist nicht mehr Russlands wichtigster Handelspartner, merkte Dawydow in einem Interview mit dem TV-Sender NTW ebenfalls am Rande der Veranstaltung in Sankt Petersburg an. Deren Anteil am russischen Außenhandel sei von 38 Prozent im Jahr 2021 auf 18 Prozent in diesem Jahr gesunken. Die Verantwortung dafür liege bei den europäischen Ländern, sagte er und führte zugleich aus, dass Russland immer noch große Mengen an Medikamenten aus der EU erhalte. Auf die Asien-Pazifik-Staaten entfielen in diesem Jahr etwa 40 Prozent des russischen Handelsumsatzes, so der FTS-Chef weiter.

Russlands Wirtschaft hat sich an die neuen Bedingungen bereits angepasst, erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa bei einer Pressekonferenz Ende Mai. Die Europäische Union räume selbst ein, dass das Arsenal der Druckmittel auf Moskau erschöpft sei:

"Sie geben zu, dass sie sich selbst dadurch beeinträchtigt haben. Unsere Wirtschaft hat überlebt."

Moskau werde eine gut durchdachte Antwort auf mögliche erneute EU-Sanktionsmaßnahmen vorbereiten, betonte sie. Die Hauptsache sei, dass Russland weiterhin die gegenseitig vorteilhafte Zusammenarbeit mit verlässlichen Partnern ausbauen wird, ungeachtet jeglicher Restriktionen und Erpressungen von Seiten des Westens.

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