Russland

Russisches Finanzministerium: Aktuelle Rubelabschwächung geht auf erhöhte Importe zurück

Die derzeitige Abschwächung des Rubels ist überwiegend auf die gestiegenen Importe nach Russland zurückzuführen. Auflagen gegen russisches Öl haben lediglich eine psychologische Wirkung auf die Marktteilnehmer, so das russische Finanzministerium.
Russisches Finanzministerium: Aktuelle Rubelabschwächung geht auf erhöhte Importe zurückQuelle: Sputnik © Evgeny Biyatov

Seit vergangener Woche hat sich der Rubel stark abgeschwächt, der Euro notierte an der Moskauer Börse inzwischen bei etwa 75 Rubel. Dies ist ein krasser Gegensatz zu den stabilen Werten in den vergangenen Monaten. Wie der russische Finanzminister Anton Siluanow in einem Gespräch mit Journalisten feststellte, ist die Abschwächung des Rubels jedoch in erster Linie auf die gestiegenen Importe nach Russland zurückzuführen. Das Inkrafttreten des Preisdeckels für russisches Öl Anfang Dezember habe sicherlich Auswirkungen auf die russische Währung, allerdings keine allzu ausgeprägten. Der Minister betonte:

"Zunächst einmal sind die Importe nach Russland aktiver geworden, was primär eine Abschwächung des Rubels zur Folge hat. Die Beschränkungen, die für Öl und Gas auferlegt wurden, haben heute keine finanziellen Folgen, aber sie müssen eine gewisse psychologische Wirkung auf die Marktteilnehmer gehabt haben."

Weiter sagte der Minister laut der Nachrichtenagentur Interfax: "Die Kursverluste des Rubels im Dezember werden keine Korrektur der offiziellen Inflationsschätzungen für das Jahr erfordern, da es immer noch einen Spielraum gegenüber der Prognosen gibt. Wir haben jetzt eine Inflation, die unter der Jahresprognose liegt, sodass wir glauben, dass sie keine Auswirkungen auf unsere Schätzungen für das laufende Jahr haben wird."

Nach Angaben des Portals banki.ru gab es jedoch keine objektiven Gründe für einen derartig verlängerten Rubelkurs. Wadim Tichonow, ein Börsenexperte des Portals, stellte fest:

"Der Rubel hat in den vergangenen Tagen wichtige Faktoren ignoriert, die ihn stärken sollten. Vor allem die Stabilisierung der Ölpreise und das verstärkte Angebot an Devisen durch die Exporteure stützen den Rubel. Selbst die Verluste durch den Rückgang der russischen Ölpreise können die Situation noch nicht so stark beeinflussen, da die Einnahmen aus den Dezemberverkäufen noch nicht eingegangen sind. "

Wie Tichonow sagte, gibt es auf dem Markt Gerüchte über einen großen Währungskäufer. "Es gibt eine Theorie über einen großen Nichtmarktkäufer von Devisen, aber wir können dies weder bestätigen noch dementieren", merkte er an. Der Rubel könnte sich bereits nächste Woche erholen, vermutet der Experte:

"Wir bleiben bei unseren Prognosen. Der Rubel wird sich nach dem Sturz höchstwahrscheinlich schon in der nächsten Woche erholen. Wichtige Unterstützungsfaktoren sind neben den oben genannten der Höhepunkt der Steuerzahlungen am 26. Dezember mit dem Verkauf von Devisenerlösen durch die Exporteure und die erhöhte Nachfrage nach der Landeswährung sowie der Beginn von Gewinnmitnahmen bei Long-Positionen in Fremdwährung. Wir glauben, dass der Dollar bis zum Jahresende in den Bereich von 67 bis 70 Rubel pro Währungseinheit zurückkehren wird."

Am Abend des 22. hatte der Rubel tatsächlich begonnen, sich zu erholen, ein Trend, der sich heute fortsetzt, während der Euro und der US-Dollar an der Moskauer Börse deutlich gefallen sind.

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