Russland

Satelliten im Fließbandverfahren: Russland will Sputnik-Produktion beschleunigen

Der Chef der russischen Weltraumorganisation Roskosmos gibt zu: Russland kommt bei der Entwicklung der Raumfahrt nicht mehr mit. Deswegen fordert Juri Borissow ein neues Tempo in der einheimischen Branche: Jeden Tag soll ein neuer Satellit vom Fließband kommen.
Satelliten im Fließbandverfahren: Russland will Sputnik-Produktion beschleunigenQuelle: Sputnik © Roskosmos

Auch vor den westlichen Sanktionen hat es die russische Raumfahrtbranche nicht leicht gehabt. Der Leiter der einheimischen Weltraumorganisation Roskosmos gab dies am Donnerstag zu. Bei einem Fachforum erklärte Juri Borissow, kein einziges Raumfahrtunternehmen im Land habe im Jahr 2021 die geplanten Kennwerte erfüllt. In diesem Zusammenhang kündigte der Roskosmos-Chef an, die kommerzielle Komponente in der Branche aktiver zu entwickeln. Die westlichen Sanktionen seien da keine Entschuldigung, denn man müsse unter diesen schwierigen Umständen nach Auswegen suchen.

Borissow forderte unter anderem, sich verstärkt nach der Nachfrage auf dem Markt zu richten. In diesem Kontext sollte Russland seine Satellitenproduktion beschleunigen. Das Ziel sei es, neue Sputniks im Fließbandverfahren herzustellen.

"Wir müssen ein Tempo von einem Satelliten pro Tag erreichen, das müssen wir lernen."

Russland sei auch bereit, die Erfahrung anderer Länder in diesem Bereich zu übernehmen, vor allem Chinas, fügte der Roskosmos-Chef hinzu. Es sei nicht vertretbar, wenn man an einem Satelliten über 18 Monate hinweg arbeite.

"Leider sind wir zurückgeblieben, und wir müssen dies zugeben."

Ferner ging Borissow auf die Pläne des Staatskonzerns ein, eine eigene Raumstation zu bauen. Ihre Entwicklung solle Borissow zufolge beschleunigt werden. Derzeit werde aktiv an einem Entwurfsprojekt gearbeitet. Demnach solle die Station modular aufgebaut werden und womöglich sogar keine Stammbesatzung haben. Die Notwendigkeit einer neuen Orbitalstation begründete der Roskosmos-Chef vor allem mit dem technischen Zustand der bestehenden Internationalen Raumstation (ISS). Sie werde zwar gut gewartet, sei aber schon alt.

"Man darf die Besatzung keiner Gefahr aussetzen. Statistisch gesehen, verbringen wir jetzt etwa zwei Monate im Jahr damit, nach Störungen zu suchen und diese zu beseitigen. Das heißt, die Zeit für wissenschaftliche Forschungen wird immer knapper, und die Effizienz nimmt ab."

Fast zeitgleich mit diesen Erklärungen von Borissow teilte SpaceX-Chef Elon Musk mit, dass sein Unternehmen mehr aktive Satelliten in der Erdumlaufbahn habe als der Rest aller Nationen und Unternehmen zusammen. SpaceX habe vor, diese Zahl bald zu verdoppeln. Somit kommentierte der Tech-Milliardär auf Twitter einen Artikel des Portals Teslarati über den für den 20. Oktober geplanten Start einer Falcon-9-Rakete mit 54 Starlink-Satelliten an Bord. Erst Anfang dieses Monats hatte SpaceX bei der 64. Mission im Rahmen des Projekts Starlink 52 Internet-Satelliten in den Orbit gebracht.

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