Russland

"Ich will mit meinem Volk zusammen sein" – Trauerfeier für ermordete Darja Dugina

In Moskau verabschiedeten sich Hunderte Menschen von der Journalistin Darja Dugina, der Tochter des Philosophen Alexander Dugin. Darunter waren Vertreter der Staatsduma und der orthodoxen Kirche. Dugina war in der Nacht zum Sonntag mit einer Autobombe ermordet worden.
"Ich will mit meinem Volk zusammen sein" – Trauerfeier für ermordete Darja DuginaQuelle: Sputnik © Grigori Sysojew

Am Vormittag des 23. August hat im Moskauer Fernsehzentrum "Ostankino" die Abschiedszeremonie für die zwei Tage zuvor ermordete Journalistin Darja Dugina stattgefunden. Wie die anwesenden Korrespondenten mehrerer russischer Medien übereinstimmend berichteten, erschienen mehrere Hunderte Menschen zur Zeremonie.

Die Trauerfeier begann mit einer Ansprache des Vaters der Ermordeten Alexander Dugin. Der sichtlich erschütterte Philosoph erklärte, dass er seine Tochter entsprechend dem eigenen Menschenideal zu erziehen versuchte. Darja sei eine orthodoxe Gläubige, aber auch eine Philosophin und vor allem eine Patriotin gewesen. "Russland" sei eines ihrer ersten Worte gewesen, und am Ende des Festivals "Tradizija" kurz vor ihrem Tod habe sie zu ihrem Vater gesagt:

"Ich fühle mich als Kriegerin, ich fühle mich als Heldin, ich will kein anderes Schicksal, ich will mit meinem Volk, mit meinem Land zusammen sein, ich will auf der Seite des Lichts stehen."

Dugin fügte hinzu, dass dies dem von ihm gelehrten Geschichtsmodell entspreche, wonach die Geschichte als ein "Kampf zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Gott und seinem Widersacher" zu verstehen sei. Darauf bezugnehmend erklärte er weiter:

"Unsere politische Lage, unser Krieg in der Ukraine, aber nicht gegen die Ukraine, ist auch Teil des Krieges zwischen Licht und Dunkelheit."

Für seine Tochter sei ein sinnerfülltes Leben wichtig gewesen, und sie habe dies durch ihr ganzes Leben demonstriert. Sie sei für Russland und dessen Volk gestorben.

Russische Parlamentarier wurden auf der Trauerfeier durch den stellvertretenden Vorsitzenden der Staatsduma Sergei Newerow, den Vorsitzenden der Liberaldemokratischen Partei Leonid Sluzki sowie den Fraktionsleiter der Partei "Gerechtes Russland" Sergei Mironow vertreten. Sie sprachen ebenfalls von Duginas Mut und Patriotismus. Mironow beschuldigte in seiner Rede den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, den Mord angeordnet zu haben. Sluzki erklärte, er erwarte, dass in Zukunft Straßen nach Dugina benannt werden. Daraufhin wandte er sich an die Bürger Estlands, wohin Duginas Mörderin nach Angaben der Ermittler geflohen war, und forderte sie auf, die Strafverfolgung zu unterstützen:

"Ich wende mich an jeden Esten. Jetzt geht es nicht um das Okkupationsmuseum oder Nichtbürger. Unter euch verstecken sich Mörder. Sie müssen einer gerechten Strafe zugeführt werden."

Im weiteren Verlauf der Zeremonie verlas die Botschafterin der Volksrepublik Donezk Olga Makejewa einen vom Oberhaupt der DVR Denis Puschilin geschickten Nachruf auf Dugina.

Der Vertreter des russischen Präsidenten im Föderationskreis Zentralrussland Igor Schtschogolew kondolierte Dugin im Namen des Staatsoberhaupts. Schtschogolew erklärte in seiner Rede, dass Dugin und seine Tochter einer "Entmenschlichung des Menschen" widerstanden hätten. Anschließend überreichte er Dugin den Tapferkeitsorden, mit dem seine Tochter gemäß einem Erlass von Wladimir Putin post mortem ausgezeichnet wurde.

Als ein Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche beziehungsweise des Patriarchen Kirill las der Metropolit Dionisij dessen Beileidserklärung an Dugin sowie ein Gebet vor.

Die Journalistin Dugina war in der Nacht zu Sonntag ermordet worden, indem ihr Auto gesprengt wurde. Der russische Geheimdienst FSB erklärte, dass der Mord von ukrainischen Geheimdiensten organisiert und von der ukrainischen Staatsangehörigen Natalja Wowk ausgeführt wurde. Nach dem Mord soll Wowk nach Estland geflohen sein.

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