Russland

Deflation in Russland setzt sich fort: Preisverfall im Juli beträgt 0,39 Prozent

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Inflation in Europa und den USA verzeichnet der russische staatliche Statistikdienst den zweiten Monat in Folge eine Deflation: Lebensmittel werden billiger. Der Trend gilt aber nicht für alle Bereiche: Dienstleistungen werden teurer.
Deflation in Russland setzt sich fort: Preisverfall im Juli beträgt 0,39 ProzentQuelle: Sputnik © Vladimir Pesnya

Nach Angaben des russischen Föderalen Dienstes für staatliche Statistik (Rosstat) vom 8. August hat sich die Jahresinflation im Land auf 15 Prozent verlangsamt. Demnach stieg die Deflation im Juli dieses Jahres auf 0,39 Prozent im Vergleich zum Kennwert im Juni, als die Deflation 0,35 Prozent erreicht hatte. In den vorigen Monaten von Januar bis Mai hatte das russische Statistikamt noch eine Inflation registriert: 0,99 Prozent im Januar, 1,17 Prozent im Februar, 7,61 Prozent im April und 0,12 Prozent im Mai.

Somit fiel die Deflation im Juli größer aus, als Ökonomen zuvor prognostiziert hatten: Der föderale Dienst für Statistik Rosstat war von 0,2 Prozent ausgegangen. Ohne diese jährliche Indexierung der Wohnungskosten, die gewöhnlich im Juli abgewickelt wird, wäre die Deflation noch höher gewesen.

Im Juli 2022 betrug der Verbraucherpreisindex 99,61 Prozent gegenüber 110,98 Prozent im Dezember 2021.

Die Preise für Lebensmittel nahmen im Juli um 1,53 Prozent ab. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen sie aber um 16,76 Prozent. Dabei sanken die Preise für Obst und Gemüse im Juli um 11,53 Prozent und stiegen um 6,04 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021.

Im Juli kostete der Kohl 33,2 Prozent weniger. Die Kartoffelpreise fielen um 27,6 Prozent. Rote Bete wurden um 27,1 Prozent billiger, Tomaten um 14 Prozent, Karotten um 13,3 Prozent, Gurken um 7,7 Prozent und Äpfel um 5,9 Prozent. Weniger kosteten auch andere Lebensmittel wie Eier (4,4 Prozent), Zucker (3,5 Prozent) und Sonnenblumenöl (1,4 Prozent).

Die Preise für Non-Food-Produkte fielen im Juli durchschnittlich um 0,44 Prozent und stiegen um 16,50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der stärkste Preisverfall wurde bei Zweikammer-Kühlschränken (6,3 Prozent), Spanplatten (6,0) und Kameras (5,6) verzeichnet. Spritpreise blieben unverändert.

Die Preise für Dienstleistungen stiegen jedoch um 1,41 Prozent im Vergleich zum Vormonat und um 10,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ökonomen erklärten dies mit der Indexierung der Wohnungskosten. Preise für Verkehrsdienstleistungen nahmen erheblich zu – nämlich um 3,26 Prozent.

Zuvor hatte Russlands Zentralbank am 22. Juli den Leitzins von 9,5 auf acht Prozent gesenkt. Gleichzeitig senkte die Zentralbank ihre Inflationsprognose für das Jahr 2022 von 14 bis 17 Prozent auf zwölf bis 15 Prozent. Ihre Prognose von fünf bis sieben Prozent für das Jahr 2023 und vier Prozent für das Jahr 2024 blieb unverändert.  

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