Russland

Putin: "Der Westen will uns auf dem Schlachtfeld schlagen – Sollen sie es nur versuchen"

Je länger der Konflikt in der Ukraine andauere, desto schwieriger werde es sein, mit Moskau eine Einigung zu erzielen, warnte Wladimir Putin am Donnerstag. Zu Äußerungen, dass Russland auf dem Schlachtfeld besiegt werden müsse, sagte er: "Sollen sie es nur versuchen."
Putin: "Der Westen will uns auf dem Schlachtfeld schlagen – Sollen sie es nur versuchen"Quelle: AP © Alexei Nikolsky

Der russische Präsident sagte am Donnerstagabend bei einem Treffen mit den Fraktionschefs des Parlaments, dass die Verantwortung für das, was in der Ukraine passiere, beim kollektiven Westen liege. "Uns wird gesagt, dass wir im Donbass, in der Ukraine einen Krieg begonnen haben. Nein, er wurde vom kollektiven Westen entfesselt, der 2014 einen verfassungswidrigen bewaffneten Putsch in der Ukraine organisiert und unterstützt hat", sagte Putin im Kreml. Falls der Westen provozieren wollte, um zu einer neuen Eskalationsstufe im Kampf gegen Russland überzugehen, dann sei ihm das bis zu einem gewissen Grad gelungen, so Putin. Gleichzeitig warnte er vor einer direkten militärischen Konfrontation:

"Heute hören wir, dass sie uns auf dem Schlachtfeld schlagen wollen. Was soll man dazu sagen? Sollen sie es nur versuchen."

Russland habe in der Ukraine noch nicht einmal richtig angefangen, meinte er:

"Jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch nichts ernsthaft begonnen haben."

Am folgenden Tag stellte sein Sprecher Dmitri Peskow klar, was Putin gemeint hatte. Demnach habe der Präsident betonen wollen, dass Russland ein Militärpotenzial habe, das nicht mit dem der Ukraine vergleichbar sei. Davon werde aktuell nur ein kleiner Teil für die "Sonderoperation" genutzt. 

Dabei wies er darauf hin, dass Moskau Friedensgespräche zwar nicht ablehne, aber je länger der Konflikt andauere, desto schwieriger werde es, zu verhandeln: "Wir lehnen Friedensverhandlungen nicht ab, aber diejenigen, die sich weigern, sollten wissen, dass es für sie umso schwieriger wird, mit uns zu verhandeln, je länger es sich hinauszieht".

Putin unterstützte außerdem die Initiative, die Soldaten der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie Grenzschutzbeamte mit ihren russischen Kollegen gleichzustellen.

Putin unterstrich erneut, dass das Ziel der "Spezialoperation" "auf jeden Fall erreicht" werde, daran bestehe kein Zweifel. Er lobte die Politiker als "echte Staatsmänner und Patrioten", die die "Spezialoperation" in der Ukraine von Beginn an Ende Februar unterstützt hätten. "Es gibt viele Parteien, aber nur eine Heimat", sagte er. "Es gibt nichts Wichtigeres als das Schicksal des Vaterlandes."

Die Grundlagen der russischen Wirtschaft zeigten sich viel stabiler, als es Kritiker im Ausland erwartet hätten. "Alles, was in letzter Zeit passierte, zeigt, dass sich die fundamentalen Grundlagen der russischen Wirtschaft als viel stabiler herausstellten, als es unsere Missgönner im Ausland gedacht haben", sagte Putin. Die Sanktionen gegen Russland bereiteten zwar Schwierigkeiten, aber keineswegs solche, "mit denen die Initiatoren des wirtschaftlichen Blitzkriegs gegen Russland gerechnet haben". Zudem sei es den russischen Behörden gelungen, die negativen Folgen der "unfreundlichen, offensichtlich feindseligen Maßnahmen" zu minimieren. Der Weggang einiger ausländischer Unternehmen aus Russland komme einigen Wirtschaftssektoren zugute, so Putin. Er bezeichnete dies als "Glück im Unglück".

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.