Russland

Rücktrittswelle in Russland: Fünf Gouverneure treten gleichzeitig zurück

Die Leiter fünf russischer Regionen haben am Dienstag ihre Amtsniederlegung angekündigt. Dies sorgte bei einigen Bürgern für Stirnrunzeln. Nach Ansicht von Experten ist dieser Rücktrittsreigen jedoch keine große Überraschung. Der Schritt war bereits Anfang des Jahres bekannt geworden.
Rücktrittswelle in Russland: Fünf Gouverneure treten gleichzeitig zurückQuelle: Gettyimages.ru © Tetra Images - Daniel Grill

Die Leiter der Gebiete Saratow, Kirow und Tomsk sowie das Oberhaupt der Republik Mari El sind am Dienstag zurückgetreten. Auch der Gouverneur des Gebietes Rjasan gab seinen Rücktritt bekannt – ebenso wie seinen Entschluss, in der nächsten Wahlperiode nicht mehr für das Amt des Regionalchefs zu kandidieren. Als offizielle Begründung für ihre Rücktritte nannten die einzelnen Gouverneure unter anderem ihr Alter oder sie verwiesen auf recht lange Amtszeiten, die bereits hinter ihnen lägen.

Bei vielen Bürgern sorgte die Rücktrittswelle für Verwunderung und auch Spekulationen. Die Rotation der Gouverneure war jedoch bereits zu Beginn des Jahres angekündigt worden. Im Januar hatten mehrere Quellen der Zeitung Wedomosti mitgeteilt, dass mindestens neun Regionalleiter im Frühjahr zurücktreten wollen.

"Im Großen und Ganzen ist das nichts Neues", erklärte auch Alexei Makarkin, der Vizepräsident der Stiftung "Zentrum für Politische Technologien", zur Nachrichtenagentur Interfax. Ihm zufolge hätten die Gouverneure immer schon im Frühjahr ihre Posten verlassen, aber da sich das Prozedere mehr in die Länge zog, sei diese Rücktrittswelle vorher nicht so aufgefallen. 

Am Mittwoch kommentierte auch die Zentrale Wahlkommission Russlands die Abtritte in den Regionen – und erinnerte daran, dass die Amtszeit der scheidenden Regionalleiter im Jahr 2022 abläuft.

Laut Experten werden die neuen Rücktritte auf die geringe Popularität der Regionsleiter bei der Wählerschaft angesichts der bevorstehenden Gouverneurswahlen im Herbst zurückgeführt sowie auf die Suche nach Politikern, die der besonderen wirtschaftlichen Herausforderungen gewachsen sind.

Insgesamt sei ein Trend zur Verjüngung des Gouverneurskorps zu beobachten, meinte der Politologe Pawel Feldman im Interview mit dem Portal Lenta.ru: "Die Tendenz geht dahin, Führungskräfte mit Erfahrung im föderalen öffentlichen Dienst in die Regionen zu entsenden."

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