Russland

Menschenrechtsprojekt Gulagu.net zeigt weitere Foltervideos aus dem Gebiet Omsk

Das Menschenrechtsprojekt Gulagu.net hat diese Woche weitere Foltervideos gezeigt, die in Gefängnissen des Gebietes Omsk entstanden sind. Die Aufnahmen sollen vom November 2021 stammen.
Menschenrechtsprojekt Gulagu.net zeigt weitere Foltervideos aus dem Gebiet OmskQuelle: Sputnik © Alexei Malgawko

Die Menschenrechtsaktivisten haben eigenen Angaben zufolge zwei Wochen lang die Geschehnisse in den russischen Strafvollzugsbehörden online beobachtet. Auf den Aufnahmen vom 1. bis 14. November 2021 ist zu sehen, wie Häftlinge auf Tischen sitzen und die internen Ordnungsregeln studieren. Die Aktivisten weisen darauf hin, dass Gefangene dabei nicht gehen und miteinander sprechen dürfen. Andere Videos zeigen Sträflinge, die sieben Tage die Woche unter Androhung von Folter arbeiten müssen. Auf der Grundlage der Aufnahmen kamen die Menschenrechtler zu dem Schluss, dass in der Strafkolonie von Omsk "ein totalitäres System herrscht, um den Willen neu angekommener Gefangener zu unterdrücken".

Laut dem Projektgründer Wladimir Ossetschkin rekrutiere die Verwaltung der Strafkolonien Aktivisten unter den Verurteilten. Diese seien dann bereit, andere Sträflinge zu schlagen, zu vergewaltigen und sogar zu töten.

Ossetschkin zufolge wird in den Haftanstalten "ein riesiges wissenschaftliches Experiment" durchgeführt, um ein "Modell der totalitären Willensunterdrückung durch Folter und die Androhung von Vergewaltigung in perverser Form" zu entwickeln. Ehemalige Gefangene hätten ihm erzählt, dass von 1.000 Sträflingen in Omsk mehr als die Hälfte Demütigungen ausgesetzt gewesen sei.

Das Projekt Gulagu.net hatte im Oktober 2021 brutale Foltervideos aus einem Gefängniskrankenhaus der Stadt Saratow veröffentlicht. Zu sehen waren Szenen schwerer Misshandlungen von Männern, auch Vergewaltigungen mit Gegenständen. Der frühere Gefangene Sergei Saweljew hatte Zugriff auf die Computer des Strafvollzugs und schmuggelte die Videos aus dem Gefängnis. Die russischen Behörden fahndeten einige Zeit lang nach Saweljew.

Nachdem Medien über die Zustände berichtet hatten, wurden mehrere Mitarbeiter der Anstalt in Saratow entlassen. Der Leiter der regionalen Strafvollzugsbehörde hat seinen Rücktritt selbst eingereicht. Russlands Präsident Wladimir Putin sagte im Dezember während seiner Pressekonferenz, dass insgesamt 17 Strafverfahren eingeleitet worden waren. Zudem hat er den früheren Leiter der Strafverfolgungsbehörde FSIN entlassen.

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