Russisches Unternehmen präsentiert Entwurf einer wiederverwendbaren Rakete

Das Nachfolgemodell von Sojus-2 wird mit Methan angetrieben, sein Flugkörper kann hundertmal verwendet werden. Im Entwurf und in den Plänen ist es fertig, wie das russische Unternehmen RKZ Progress mitteilte. Die neue Rakete soll ein nicht gekanntes Maß an Verlässlichkeit erreichen.

Den ersten Entwurf, das erste Design einer von Methan angetriebenen Rakete hat das russische Unternehmen RKZ Progress (Raketen- und Raumfahrtzentrum) entwickelt. Sie soll Russlands hauptsächliches Raumfahrzeug werden und die legendäre Rakete Sojus-2 ersetzen.

Wie RKZ Progress der Nachrichtenagentur TASS mitteilte, werden die Pläne für die Rakete Amur-LNG an andere Raumfahrtunternehmen gegeben, die sie überprüfen. Bisher hätten sie eine positive Begutachtung erfahren. Die Pläne würden auf der Grundlage der Einschätzungen und Vorschläge verbessert.

RKZ Progress und die russische Raumfahrtagentur Roskosmos hatten im vergangenen Jahr einen Vertrag über die Entwicklung der Rakete unterzeichnet. Die Rakete wird Methan als Treibstoff nutzen. Ihr Flugkörper kann wieder verwendet werden. Benannt wird sie nach der Region Amur, wo sich das Kosmodrom Wostotschny befindet.

Nach Einschätzung von Roskosmos wird das Modell ein "nicht gekanntes Maß an Verlässlichkeit" erreichen; es kann bis zu hundertmal eingesetzt werden. Ein Start kostet 22 Millionen US-Dollar. Die Kosten für die gesamte Entwicklung des Projekts bis zum ersten Start betragen eine Milliarde US-Dollar.

Alexander Bloschenko, Forschungsleiter bei Roskosmos, erklärte im vergangenen Jahr: "Wir vereinfachen das Design und reduzieren die Anzahl der Steuerungselemente. Die neue Rakete wird halb so viele wie die Sojus haben." Das sei für die Verlässlichkeit von Vorteil. Roskosmos will, dass die Rakete so reibungslos funktioniert "wie eine Maschinenpistole von Kalaschnikow".

Roskosmos folge dabei dem Beispiel des Modells Falcon 9 des US-Unternehmens SpaceX. Dessen Gründer Elon Musk riet, die Amur-Rakete mit dem Ziel einer vollständigen Wiederverwendbarkeit zu entwickeln.

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